Bremer auf Entdeckungsreise in Nepal

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Ein Wiedersehen in Nepal: Andrea Koch mit Jacobs University Alumnus Lalit Singh und Christoph Paul beim Everest-Hackathon (v.r.n.l.). (Quelle: Privat) ,

14. August 2019

Als Bereicherung für ihr Leben erlebt Andrea Koch das Gastfamilienprogramm der Jacobs University. Auf Einladung ihres Paten Lalit Singh war die Bremerin in dem Himalaya-Staat.

Andrea Koch konnte es kaum glauben: War das wirklich „ihr“ Lalit, der sonst so zurückhaltende Alumnus der Jacobs University aus Nepal? Souverän stand er auf der Bühne des Nami College in Kathmandu und moderierte den „Everest-Hackathon“ – Nepals größter Wettbewerb von Programmierspezialisten, der von Lalit selbst ins Leben gerufen und organisiert wurde. Die Veranstaltung hat Teilnehmer und Sponsoren aus aller Welt nach Nepal gebracht. „Er kam aus sich heraus, er war in seinem Element – das war beeindruckend zu sehen“, erzählt die Bremen-Norderin.

Im Spätsommer 2015 hatte sie Lalit Singh im Rahm des Gastfamilienprogramms der Jacobs University kennen gelernt, in dem Familien und Einzelpersonen eine Patenschaft für einen Studierenden übernehmen. „Lalit sprach damals noch nicht fließend Englisch, er war eher ruhig“, erinnert sich die 56-Jährige. Sie veranstaltete Spieleabende mit der Familie, kochten gemeinsam oder besuchten die Großeltern der Familie Koch. Ein Vertrauensverhältnis entstand. „Der  Gedanke für den Hackathon ist auf unserem Sofa gereift“, sagt Andrea Koch. Vergangenes Jahr erhielt Lalit seine Bachelorabschluss in Computerwissenschaften der Jacobs University und lud seine Gasteltern zu einem Besuch in seinem Heimatland ein.

Zwei Wochen verbrachten Andrea Koch und Gastvater Christoph Paul diesen Sommer in Nepal, bereisten das Land, besuchten den Hackathon, wohnten bei der Familie eines Freundes von Lalit. „Die Gastfreundschaft in Nepal ist unheimlich beeindruckend. Die Leute geben ihr letztes Hemd, obwohl sie selbst nicht viel haben“, erzählt Andrea Koch. Ein wunderschönes Erlebnis sei die Reise gewesen.

Lalit ist keineswegs ihr erster Gaststudent. Seit zehn Jahren engagiert sich die Erzieherin und Mutter zweier Kinder beim Gastfamilienprogramm der Jacobs University. Von dem Programm hatte sie in der Zeitung gelesen und war sofort interessiert. „Ich fand es schon immer spannend, über den eigenen Tellerrand hinauszugucken. Die eigene Umgebung kennt man ja sehr gut.“ Studierende aus Rumänien, China, Saudi Arabien oder Pakistan hat sie durch das Studium begleitet, sie sind auf der ganzen Welt verteilt. Der Kontakt ist zu allen geblieben. „Zu allen verbindet uns ein intensives Verhältnis. Das Programm ist eine große Bereicherung für unser Leben.“

„Die Studierenden der Jacobs University gehen besonders respektvoll miteinander um. Das hat mich schon immer beeindruckt und das transportieren sie auch nach außen“, sagt Andrea Koch. „Sie wollen diese Haltung und das Gelernte weitergeben. Das war auch bei Lalit so mit seinem Hackathon. Er wollte das an der Jacobs University Gelernte nach Nepal weitertragen.“

Um eine Patenschaft für einen Studierenden der Jacobs University zu übernehmen, braucht es nicht viel: Ein wenig Zeit, Grundkenntnisse in der englischen Sprache und Aufgeschlossenheit gegenüber jungen Menschen aus anderen Kulturkreisen. „Man sollte offen sein und seine Vorurteile ganz weit wegstecken. Und wenn man unsicher ist, vielleicht erst einmal eine Patenschaft für einen Studierenden aus einem europäischen Land oder für einen Gaststudenten übernehmen, der nur ein halbes Jahr in Bremen ist“, sagt Andrea Koch.

Auch ihre eigenen Vorurteile hat sie korrigiert, etwa gegenüber Pakistan. Das hat mit Ahmed zu tun, der an der Jacobs University Elektrotechnik studierte und den sie als Patin begleitete. Seine ganze Familie war bei seiner Abschlussfeier in Bremen, inzwischen war Andrea Koch zweimal im Pakistan. „Ein tolles Land, so ganz anders als in den Medien dargestellt.“ Im kommenden Jahr wird sie erneut dort hinreisen, zu Ahmeds Hochzeit. „Das wird“, sagt sie, „ein ganz großes Fest. Ich freue mich darauf.“

Einladung zur Infoveranstaltung über das Gastfamilienprogramm der Jacobs University
20. August 2019, 18:30 Uhr
Conrad Naber Lecture Hall, Jacobs University Bremen
Weitere Informationen unter https://www.jacobs-university.de/08202019-infoabend-host-family-program

 

Über die Jacobs University Bremen:
In einer internationalen Gemeinschaft studieren. Sich für verantwortungsvolle Aufgaben in einer digitalisierten und globalisierten Gesellschaft qualifizieren. Über Fächer- und Ländergrenzen hinweg lernen, forschen und lehren. Mit innovativen Lösungen und Weiterbildungsprogrammen Menschen und Märkte stärken. Für all das steht die Jacobs University Bremen. 2001 als private, englischsprachige Campus-Universität gegründet, erzielt sie immer wieder Spitzenergebnisse in nationalen und internationalen Hochschulrankings. Ihre mehr als 1400 Studierenden stammen aus mehr als 100 Ländern, rund 80 Prozent sind für ihr Studium nach Deutschland gezogen. Forschungsprojekte der Jacobs University werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft oder aus dem Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der Europäischen Union ebenso gefördert wie von global führenden Unternehmen.

Kontakt:
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