Wie positives Denken Unternehmen verändern kann

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Photo: Oana Alexandra Graur

13. Februar 2017

Psychologen, Ärzte und Sportler wissen längst, welche Kraft im Vertrauen in das eigene Können liegt. Doch obwohl Schlagworte wie „positives Denken“ weit verbreitet sind, wird dieses Wissen in einem Bereich noch erstaunlich wenig genutzt: in der Arbeitswelt. Deshalb hat ein Autorenteam der Jacobs University diese Erkenntnisse nun in einem neuen Buch für Führungskräfte aufbereitet. Der Band mit dem Titel „Der Positiv-Effekt“ ist ein Appell zu einem drastischen Umdenken im Management.

Jeder kennt den Placebo-Effekt: Der Glaube an die Wirksamkeit allein ruft eine Veränderung zum Besseren hervor. „Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen, wie sehr Erfolg und Misserfolg von der inneren Einstellung beeinflusst werden“, sagt Sven Voelpel, Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Jacobs University. Im vergangenen Herbst wurde sein Buch „Entscheide selbst, wie alt du bist“ zum Spiegel-Bestseller. Um Einstellungsänderungen geht es auch in seinem neuen Buch, das er zusammen mit der Organisationspsychologin und Betriebswirtin Fabiola Gerpott verfasst hat, die an der Jacobs University promoviert hat.

Gemeinsam haben sie einen Managementratgeber geschrieben, der auf Basis wissenschaftlicher Studien den Menschen und seine Fähigkeit zur Motivation und zum Selbstvertrauen in den Mittelpunkt rückt. So hat eine Untersuchung an der Jacobs University ergeben, dass ältere Menschen in Gruppen deutlich weniger kreative Ideen hervorbrachten, nachdem ihnen zuvor über Nachteile des Älterwerdens berichtet worden war. Stellte man dagegen Vorzüge des Älterwerdens wie etwa vernetztes Denken und Erfahrungswissen in den Mittelpunkt, sprudelten die Ideen in der Gruppe nur so. „Andere Studien zeigen, dass das Schritttempo eines Menschen nach deprimierenden Nachrichten deutlich langsamer ist als nach positiven“, sagt Fabiola Gerpott.

Auch der Arbeitsalltag erweist sich in vielen Betrieben als wenig motivationsfördernd. Nicht selten sei er geprägt durch geringe Entscheidungsspielräume, strikte Unternehmenshierarchien und zunehmende Beschleunigung, kritisieren Voelpel und Gerpott. Hier setzt ihr Managementkonzept an: Benchmarks und finanzielle Beteiligung der Mitarbeiter am Unternehmensergebnis seien als Leistungstreiber in Unternehmen ungeeignet, wenn es Managern an Grundlegendem fehle: an der Fähigkeit, Menschen für gemeinsame Ziele zu begeistern und positives Denken in der Belegschaft authentisch und nachhaltig zu fördern.

Gemeinsam schildern die beiden Autoren Auswege aus der Problemfokussierung in Betrieben und zeigen auf, wie man eine positive Haltung wertschöpfend im Management einsetzt. Dabei plädieren sie mit Nachdruck für einen „optimistischen Realismus“ und für eine Versöhnung vermeintlicher Gegensätze wie Intuition und Rationalität oder Pragmatismus und Leidenschaft. Denn erst so entstehe eine Basis, die Kreativität, Leistung und Zufriedenheit entstehen lässt.

Sven C. Voelpel; Fabiola H. Gerpott: Der Positiv-Effekt – Mit einer Umstellung der Einstellung das Management revolutionieren, Campus-Verlag (erscheint am 16. Februar)

Weitere Information unter:
www.positiv-effekt.de

Weitere Fragen beantwortet:
Prof. Dr. Sven Voelpel | Professor of Business Administration
s.voelpel [at] jacobs-university.de | Tel.: +49 421 200-3467

Über die Jacobs University:
Die Jacobs University ist eine private, unabhängige, englischsprachige Universität in Bremen. Hier studieren junge Menschen aus der ganzen Welt in Vorbereitungs-, Bachelor-, Master- und PhD-Programmen. Internationalität und Transdisziplinarität sind die besonderen Kennzeichen der Jacobs University: Forschung und Lehre folgen nicht einem einzigen Lösungsweg, sie gehen Fragestellungen aus der Perspektive verschiedener Disziplinen an. Dieses Prinzip macht Jacobs-Absolventen zu begehrten Nachwuchskräften, die erfolgreich internationale Karrierewege einschlagen.

Kontakt:
Thomas Joppig | Brand Management, Marketing & Communications
t.joppig [at] jacobs-university.de | Tel.: +49 421 200-4504