Enzyme besser nutzen: Neues Forschungsprojekt an der Jacobs University Bremen
18. September 2018
Bei der Biokatalyse werden Enzyme zur Beschleunigung von chemischen Reaktionen verwendet. Sie spielt in vielen Bereichen eine Rolle, etwa bei der Herstellung von Bier, Wein und Käse oder der pharmazeutischen Industrie. Ein Forschungsprojekt an der englischsprachigen Jacobs University unter Leitung von Marcelo Fernandez-Lahore, Professor of Biochemical Engineering, will nun eine neuartige Plattform für die erleichterte Weiterverarbeitung einer Vielzahl von biologischen Produkten schaffen. „Unser Projekt mit dem Namen ‚Nanofacil` wird die Anwendung und Implementierung von biokatalytischen Verfahren in der industriellen Praxis drastisch vereinfachen“, sagt Fernandez-Lahore.
Enzyme ermöglichen wichtige (industrielle) chemische Umwandlungen unter sehr milden Bedingungen. Unternehmen benötigen weniger organische Lösungsmittel und gefährliche Chemikalien, ihr Energieverbrauch reduziert sich. Der Einsatz von Enzymen führt also zu nachhaltigeren Industriepraktiken. Insbesondere für die Herstellung von Pharmazeutika, Aromen, Duftstoffen und Polymeren besteht eine erhöhte Nachfrage nach Enzymen.
Wissenschaftler der Jacobs University haben vor einiger Zeit einen neuen Weg zur erweiterten Nutzung von Enzymen in industriellen Prozessen entwickelt. Dieses Verfahren ist als „Nanoformulation“ bekannt. Die meisten Enzyme sind Proteine, unter Produktionsbedingungen werden sie labil. „Nanoformulation“ macht Enzyme resistenter und verbessert die Sicherheit in der Produktion. Das Projekt „Nanofacil“ knüpft an diese Forschung an. Es wird vom Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie über einen Zeitraum von drei Jahren mit rund 175.000 Euro gefördert. Beteiligt sind zudem zwei Industriepartner aus Deutschland und Finnland.
Fragen beantwortet:
Prof. Dr. Marcelo Fernandez-Lahore | Professor for Biochemical Engineering
m.fernandez-lahore [at] jacobs-university.de | Tel.: +49 421 200-3239
Über die Jacobs University Bremen:
In einer internationalen Gemeinschaft studieren. Sich für verantwortungsvolle Aufgaben in einer digitalisierten und globalisierten Gesellschaft qualifizieren. Über Fächer- und Ländergrenzen hinweg lernen, forschen und lehren. Mit innovativen Lösungen und Weiterbildungsprogrammen Menschen und Märkte stärken. Für all das steht die Jacobs University Bremen. 2001 als private, englischsprachige Campus-Universität gegründet, erzielt sie immer wieder Spitzenergebnisse in nationalen und internationalen Hochschulrankings. Ihre fast 1400 Studierenden stammen aus mehr als 100 Ländern, rund 80 Prozent sind für ihr Studium nach Deutschland gezogen. Forschungsprojekte der Jacobs University werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft oder aus dem Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der Europäischen Union ebenso gefördert wie von global führenden Unternehmen.
Thomas Joppig | Jacobs University Bremen gGmbH
Corporate Communications & Public Relations
t.joppig [at] jacobs-university.de | Tel.: +49 421 200-4504