Neue Methode zur Erfassung der Unternehmenskultur: ein Schritt in die Zukunft
28. April 2020
Sie beschreibt Werte und Einstellungen, die die Handlungen und das Verhalten der Mitarbeitenden prägen: Die Unternehmenskultur kann wesentlich zum Erfolg eines Unternehmens beitragen. Wie aber lässt sie sich am besten erfassen – und gegebenenfalls ändern? Ein Forschungsprojekt an der Jacobs University Bremen in Kooperation mit dem internationalen Beratungsunternehmen Hofstede Insights will eine neue Methode zur Erfassung und Beobachtung der Unternehmenskultur entwickeln. Das Ziel ist, Unternehmen ein Instrument zur Steigerung der Effektivität an die Hand zu geben, indem die Organisationskultur mit der Strategie der Organisation in Einklang gebracht wird.
, An der Jacobs University wird das Projekt von Dr. Klaus Boehnke, Professor für Sozialwissenschaftliche Methodenlehre, geleitet. (Quelle: Jacobs University)Der Titel des Projektes lautet „Organizational Culture and Practices Dictionary” (OCPD), wobei es nicht um ein Handbuch, sondern um die Erstellung einer Software geht. Sie soll Unternehmen als Alternative zu den bisher üblichen Mitarbeiterbefragungen zur Einschätzung der Unternehmenskultur dienen. Dabei nutzen die Forscher die Möglichkeiten der Digitalisierung. „Zur Erfassung der Unternehmenskultur werten wir neuartigen Datenquellen wie Mitarbeitertexte und die Webseiten der Unternehmen aus“, sagt Dr. Murat Ardag, politischer Psychologe an der Jacobs University. Das Forschungsteam arbeitet hierbei mit Unternehmen wie GPTW Deutschland und mba-exhange.com zusammen, die solche Daten zur Verfügung stellen können.
Bei deren Einordnung stützt sich das Vorhaben auf das von Hofstede Insights verwendete „Multi-Focus Modell“. Es unterscheidet mehrere Dimensionen der Unternehmenskultur. Untersucht wird zum Beispiel wie risikobereit ein Unternehmen ist, ob es offen für Innovationen und Improvisationen ist und ob die Geschäftsleistung über das Wohlergehen der Mitarbeitenden gestellt wird.
An OCPD sind Forschende verschiedener Disziplinen und Institutionen beteiligt, darunter die Universität Oulu in Finnland und das IWM Leibniz-Institut für Wissensmedien in Tübingen. An der Jacobs University wird es geleitet von Dr. Klaus Boehnke, Professor für Sozialwissenschaftliche Methodenlehre.
Über die Jacobs University Bremen:
In einer internationalen Gemeinschaft studieren. Sich für verantwortungsvolle Aufgaben in einer digitalisierten und globalisierten Gesellschaft qualifizieren. Über Fächer- und Ländergrenzen hinweg lernen, forschen und lehren. Mit innovativen Lösungen und Weiterbildungsprogrammen Menschen und Märkte stärken. Für all das steht die Jacobs University Bremen. 2001 als private, englischsprachige Campus-Universität gegründet, erzielt sie immer wieder Spitzenergebnisse in nationalen und internationalen Hochschulrankings. Ihre mehr als 1.500 Studierenden stammen aus mehr als 120 Ländern, rund 80 Prozent sind für ihr Studium nach Deutschland gezogen. Forschungsprojekte der Jacobs University werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft oder aus dem Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der Europäischen Union ebenso gefördert wie von global führenden Unternehmen.
Kontakt:
Melisa Berktas | Corporate Communications & Public Relations
m.berktas [at] jacobs-university.de | Tel.: +49 421 200-4135