Long-COVID ist ein Sammelbegriff für Langzeitfolgen, die nach einer Infektion mit COVID-19 auftreten. Er umfasst Symptome, die mehr als 4 Wochen nach Beginn der Erkrankung an COVID-19 noch bestehen oder neu auftreten. Post-COVID betrifft Symptome nach mehr als 12 Wochen, also wenn sich Long-COVID nicht zurückbildet.
Die Symptome können vielfältig sein: Sie betreffen die körperliche und psychische Gesundheit, die Funktionsfähigkeit im Alltag oder die Lebensqualität – oder mehrere dieser Bereiche. Die berichteten Symptome sind sehr verschieden und es gibt -bis jetzt- keine einheitliche Definition.
Zu den häufigsten Symptomen zählen Müdigkeit, Erschöpfung und eingeschränkte Belastbarkeit, Kurzatmigkeit, Konzentrationsprobleme, Schlafstörungen, Muskelschwäche und -schmerzen. Auch depressive Verstimmungen und Ängstlichkeit sind häufig.
Derzeit ist noch nicht klar, wie hoch der Anteil derjenigen ist, die mit dem SARS-COV2-Virus infiziert waren und dann unter Long-/Post-COVID leiden. Erste Studien gehen von 10-40% aus. Außerdem ist Long-COVID ist eine Erkrankung, die noch nicht lange bekannt ist. Daher ist auch noch wenig zu einer passenden Behandlung bekannt. An dieser Stelle setzt das Projekt „ASAP – Assistierter, Sofortiger, Augmentierter Post-/Long-COVID Plan“ an.
Generelle Informationen zu Post-/Long-COVID und Behandlungsmöglichkeiten in Bayern empfehlen wir die folgenden Links:
https://www.infektionsschutz.de/coronavirus/basisinformationen/long-covid-langzeitfolgen-von-covid-19/
https://www.stmgp.bayern.de/coronavirus/post-covid/
Das Forschungs-Projekt „ASAP“ der Dr. Becker Klinikgruppe mit ihrer Kiliani-Klinik in Bad Windsheim in Kooperation mit der Constructor University Bremen wurde vom LGL Bayern (Bayrisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit) im Rahmen der Förderinitiative Post-COVID-Syndrom (https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/infektionsschutz/infektionskrankheiten_a_z/coronavirus/post_covid_foerderinitiative.htm) gefördert. Unser Ziel war es, Personen, die potenziell von Post-/Long-COVID betroffen sind, dabei zu unterstützen, die notwendige medizinische und/oder therapeutische Hilfe zu erhalten, wenn dies bislang noch nicht geschehen war.
In dem Projekt wurden verschiedene Komponenten einer unterstützten, zeitnahen und interdisziplinären Behandlung untersucht. Dazu gehörten:
- Ein einfaches, online durchführbares Screening (Onlinefragebogen), um Post-/Long-COVID schnell und effektiv erkennen zu können.
- Ein 3-tägiges, interdisziplinäres und stationäres Assessment (in der Kiliani-Klinik in Bad Windsheim). Hier erfolgt die genaue Erfassung des individuellen Behandlungsbedarfs.
- Die Versorgung durch Lots*innen, welche die Patienten und Patientinnen begleiten und Behandlung vermitteln und digitale Behandlungsmaßnahmen zur flexiblen Unterstützung der Behandlung, angepasst auf die Messergebnisse aus dem Assessment.
Unsere Projekt-Hompage mit allen ausführlichen Informationen finden Sie unter:
https://asap.dbkg.de
Ergebnisse aus dem Projekt sind unseren wissenschaftlichen Publikationen zu entnehmen, z.B.
Lippke, S., Rinn, R., Derksen, C., & Dahmen, A. (2023). Patients’ post-/long-COVID symptoms, vaccination and functional status—findings from a state-wide online screening study. Vaccines, 11(3), 691. https://doi.org/10.3390/vaccines11030691
Derksen et al. (2023). Longitudinal Evaluation of an Integrated Post-/Long-COVID Management Programme Consisting of Digital Interventions and Personal Support: A randomised-controlled trial. JMIR.
Rinn, R., Gao, L., Schoeneich, S., Dahmen, A., Anand Kumar, V., Becker, P., & Lippke, S. (2023). Digital Interventions for Treating Post-COVID or Long-COVID Symptoms: Scoping Review. Journal of Medical Internet Research, 25, e45711. doi: 10.2196/45711.
Dahmen, A., Keller, F.M., Derksen, C., Rinn, R., Becker, P., & Lippke, S. (2022). Screening and assessment for post-acute COVID-19 syndrome (PACS), guidance by personal pilots and support with individual digital trainings within intersectoral care: a study protocol of a randomized controlled trial. BMC Infectious Diseases, 2022, 693. https://doi.org/10.1186/s12879-02022-07584-z
Bei Fragen oder Interesse melden Sie sich gern jederzeit bei uns!
Prof. Dr. Sonia Lippke
https://constructor.university/sonia-lippke
0421 200 4721
Das Projekt wird durchgeführt von der Constructor University Bremen und der Dr. Becker Klinikgruppe und gefördert vom Bayrischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege.