Die Welt mit anderen Augen entdecken

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Überzeugte Gasteltern: das Ehepaar Christine Spiess und Bernhard Gleim. (Quelle: privat) ,

 

21. Juli 2020

Offenheit sollte man mitbringen, Neugier auf jüngere Menschen und ihre Kulturen und man sollte ein wenig Englisch sprechen – mehr braucht es nicht, um Gasteltern zu werden, davon sind Christine Spiess und Bernhard Gleim überzeugt. „Man muss da gar nicht ängstlich sein, gerade was die Sprachkenntnisse betrifft, sondern kann es doch einfach mal versuchen“, findet Bernhard Gleim.

Beim Ehepaar aus Schwachhausen, beide inzwischen Rentner, hat es das erste Mal 2004 geklappt. Damals trat Kheli aus Zimbabwe in ihr Leben. „Das war ein wunderbar lockerer Typ“, erinnert sich Christine Spiess. Es folgten Studierende aus Indien, Israel oder Jamaika, derzeit stehen sie regelmäßig in Kontakt mit Letisa aus Albanien. Egal, woher die Studierenden kamen: Der Austausch sei immer bereichernd gewesen, meint Bernhard Gleim. „Wir haben zum Beispiel viel über ihre Herkunftsländer gelernt. Wenn ich jetzt etwas über Zimbabwe lese, dann sehe ich das Land mit ganz anderen Augen.“

, Christine Spiess mit ihrer jetzigen Studentin Letisa aus Albanien. (Quelle: privat)

Junge Menschen aus über 120 Nationen studieren an der Jacobs University. Wenn sie nach Bremen kommen, sind die meisten gerade 18 Jahre alt – und oft erstmals von ihren Eltern getrennt. Zwar wohnen sie auf dem Campus, der ihr Lebensmittelpunkt ist. Doch sie müssen sich auch außerhalb der Universität zurechtfinden in einem fremden Land mit einer fremden Sprache und einer fremden Kultur.

Die Gasteltern helfen ihnen dabei. Sie sind Stadtführer, Übersetzer, Lotsen durch das Dickicht deutscher Gebräuche, Deutschlehrer oder auch Ratgeber – was gerade so gefragt ist und abhängig davon, wie eng das Verhältnis zu den Paten ist. „Wir laden die Studierenden gerne zu uns Zuhause zum Essen ein, machen gemeinsame Ausflüge, holen sie auch schon mal vom Flughafen ab oder geben praktische Tipps für das Leben in Deutschland“, erzählt Christine Spiess.

Der zeitliche Aufwand einer solchen Patenschaft ist geringer als viele denken: Anders als bei einem Schüleraustausch wohnen die Studierenden nicht bei den Gastfamilien. Sie und ihre Paten entscheiden gemeinsam, wie oft sie sich sehen. „Wir sehen unsere Paten etwa alle vier bis sechs Woche einmal“, schätzt Christine Spiess.

, Mit Charitra aus Indien ist das Ehepaar immer noch in Verbindung. (Quelle: privat)

Die Gasteltern bekommen auch viel zurück: Das Programm ist ein Fenster zur Welt und nicht selten entstehen aus den Kontakten zu den Studierenden langjährige Freundschaften, die über die Zeit der Studierenden in Bremen hinausgeht. Eine solche Freundschaft entstand zu Charitra, der 2007 an die Jacobs University kam, und zu dem das Ehepaar noch heute Kontakt hat. „Er hat sogar ein halbes Jahr bei uns gewohnt und uns irgendwann als seine europäischen Eltern bezeichnet“, erzählt Bernhard Gleim. Als Charitra später an der ETH Zürich in Geophysik promovierte, war das Ehepaar zum Promotionsvortrag eingeladen. „Das war beeindruckend und wir waren durchaus ein bisschen stolz“, sagt Bernhard Gleim. Nur in einem Fall passte es nicht mit der Patenschaft. „Das kann auch passieren, dann lässt man es halt“, meint Gleim.

Für das kommende Studienjahr, das an der Jacobs University Ende August beginnt, werden übrigens wieder Gastfamilien gesucht. Interessenten schlägt die Universität Studierende aus verschiedenen Ländern vor. Jeder kann mitmachen: Alleinstehende, Paare, Familien – die einzigen Voraussetzungen sind Aufgeschlossenheit und Spaß an gemeinsamen Aktivitäten. Wie sagte Bernhard Gleim noch? „Man kann es doch einfach mal versuchen.“

Fragen beantwortet:
Tel: +49 421 200 4208
E-Mail: hostfamilies [at] jacobs-university.de


In unserer Rubrik "Die Jacobs University und ihre Nachbarn“ stellen wir Projekte, Themen, Initiativen und Menschen aus unserer Community vor, die einen gesellschaftlichen Beitrag für Bremen und die Umgebung leisten. Weitere Beiträge finden Sie hier: https://www.jacobs-university.de/news-events/die-jacobs-university-und-ihre-nachbarn 

 

Über die Jacobs University Bremen:
In einer internationalen Gemeinschaft studieren. Sich für verantwortungsvolle Aufgaben in einer digitalisierten und globalisierten Gesellschaft qualifizieren. Über Fächer- und Ländergrenzen hinweg lernen, forschen und lehren. Mit innovativen Lösungen und Weiterbildungsprogrammen Menschen und Märkte stärken. Für all das steht die Jacobs University Bremen. 2001 als private, englischsprachige Campus-Universität gegründet, erzielt sie immer wieder Spitzenergebnisse in nationalen und internationalen Hochschulrankings. Ihre mehr als 1.500 Studierenden stammen aus mehr als 120 Ländern, rund 80 Prozent sind für ihr Studium nach Deutschland gezogen. Forschungsprojekte der Jacobs University werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft oder aus dem Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der Europäischen Union ebenso gefördert wie von global führenden Unternehmen.

Kontakt:
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