Forschung zu Corona: VolkswagenStiftung fördert Projekt an der Jacobs University
18. Dezember 2020
Sie kam plötzlich, für die meisten unerwartet und sie hat tiefgreifende Folgen, nicht nur gesundheitliche: Welche Auswirkungen hat die Corona-Pandemie auf die moralischen Werte und sozialen Orientierungen in einer Gesellschaft? Gefördert von der VolkswagenStiftung geht dieser Frage ein interdisziplinäres Team von Wissenschaftler:innen der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, der Jacobs University Bremen, der University of Edinburgh und der Leuphana Universität Lüneburg in Kooperation mit dem Think Tank d|part als Praxispartner nach.
„Werte in der Krise – eine Krise der Werte? Moralische Werte und soziale Orientierungen unter dem Eindruck der Corona-Pandemie“ lautet der Titel des Vorhabens. Dazu vergleicht das Projektteam mithilfe einer Langzeitstudie die Einstellungen von je 2.000 Befragten in Großbritannien und Deutschland. Ausgewählt wurden die beiden Länder, da sie aufgrund ökonomischer Parameter gut vergleichbar sind, sich in ihrem Umgang mit der Pandemie und deren Folgen jedoch sehr unterscheiden.
Moralische Werte und soziale Orientierung gelten als relativ stabile Konstrukte, die sich nur langsam verändern. Ihre Ausprägung ist von großer Bedeutung dafür, wie Individuen beispielsweise zu Demokratie oder Populismus stehen. Projektverantwortliche sind Professor Dr. Jan Delhey, Magdeburg, Dr. Franziska Deutsch, Jacobs University, sowie Dr. Jan Eichhorn, Edinburgh/d|part. Weiterhin beteiligt sind Professor Dr. Christian Welzel, Lüneburg, Professor Dr. Ulrich Kühnen und Professor Dr. Klaus Boehnke, Jacobs University.
Die VolkswagenStiftung fördert im Rahmen ihrer Initiative „Corona Crisis and Beyond“ die disziplinenübergreifende Forschung mit einem Gesamtbetrag von 11,7 Millionen Euro. Insgesamt wurden 102 Projekte aus den verschiedensten Fachbereichen bewilligt, die bis zu 120.000 Euro erhalten. Das Spektrum der Projekte reicht von neuen Verfahren für Schnelltests bis hin zu sprachwissenschaftlichen Untersuchungen von Verschwörungstheorien.
Fragen beantwortet:
Dr. Franziska Deutsch
Universitätsdozentin für soziokulturellen Wandel
Email: f.deutsch [at] jacobs-university.de
Über die Jacobs University Bremen:
In einer internationalen Gemeinschaft studieren. Sich für verantwortungsvolle Aufgaben in einer digitalisierten und globalisierten Gesellschaft qualifizieren. Über Fächer- und Ländergrenzen hinweg lernen, forschen und lehren. Mit innovativen Lösungen und Weiterbildungsprogrammen Menschen und Märkte stärken. Für all das steht die Jacobs University Bremen. 2001 als private, englischsprachige Campus-Universität gegründet, erzielt sie immer wieder Spitzenergebnisse in nationalen und internationalen Hochschulrankings. Ihre mehr als 1.500 Studierenden stammen aus mehr als 110 Ländern, rund 80 Prozent sind für ihr Studium nach Deutschland gezogen. Forschungsprojekte der Jacobs University werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft oder aus dem Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der Europäischen Union ebenso gefördert wie von global führenden Unternehmen.
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