Jacobs University: Experten diskutieren über Entwicklung der Stromnetze

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 20. Juni 2016 Die Energiewende führt zu einem immer höheren Anteil an Strom aus Wind- und Sonnenkraft. Doch die Stromnetze in Deutschland sind darauf nicht ausgelegt. Die meiste erneuerbare Energie wird im Norden erzeugt, aber ein großer Teil des Stroms im Süden verbraucht – es fehlt an Trassen. Wie eine nachhaltige Stabilität der Netze erreicht werden kann, darüber diskutieren Wissenschaftler und hochrangige Firmenvertreter am 22. Juni auf dem Industrietag an der Jacobs University.      „Es besteht eine zunehmende Sorge, ob unsere Stromnetze noch zu kontrollieren sind“, sagt Stefan Kettemann, Professor für Theoretische Physik an der Jacobs University. Die bestehenden Netze sind für das bisher zentralisierte Versorgungssystem ausgerichtet. Die steigende Zahl von dezentralisierten kleineren Erzeugern wie Windturbinen und Solarmodulen mit hohen Schwankungen in ihrer Leistung erfordern neue Strategien zur bedarfsgerechten Verteilung der Energie. Auch bei fehlender Nachfrage etwa muss sie gespeichert werden können. „Die Netze müssen so erweitert werden, dass die erzeugte Leistung immer dorthin transportiert werden kann, wo sie tatsächlich gebraucht wird. Auch gilt es zu verhindern, dass Störungen im Netz sich kaskadenartig ausbreiten“, so Kettemann. Der Industrietag zu „Stability of Electricity Grids“, an den sich eine viertägige Sommerschule für Doktoranden und Postdocs anschließt, wird finanziert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Forschungsinitiative  Stromnetze. An ihr ist die Jacobs University über das Verbundprojekt „CoNDyNet“ (Collective Nonlinear Dynamics of Complex Electricity Grids) mit drei Projektgruppen beteiligt. Sie werden geleitet von Prof. Dr. Gert Brunekreeft (Energiewirtschaft), Prof. Dr. Hildegard Meyer-Ortmanns (Theoretische Physik) und Prof. Dr. Stefan Kettemann (Theoretische Physik) in Kooperation mit dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), dem Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation, dem Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS) und dem Forschungszentrum Jülich. Weitere Information unter: http://condynet.user.jacobs-university.de Fragen beantwortet: Dr. Stefan Kettemann | Professor für Theoretische PhysikTel:  +49 421 200-3521 | s.kettemann [at] jacobs-university.de