"Macht Spaß und erweitert den Horizont“: Das Gastfamilienprogramm der Jacobs University Bremen
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Birthe Harsdorf, Jacobs-Student Desar Mejdani aus Albanien, Hannes, Stefan und Sönke Harsdorf (von links). Foto: Rainer Geue

 

7. Juni 2018

Birthe und Stefan Harsdorf wissen, wie das ist, wenn das eigene Kind im Ausland lebt. Ihr ältester, inzwischen 19-jähriger Sohn Sönke war für ein Jahr in Schweden, auf einem Schüleraustausch. „Als Eltern fühlt es sich gut an zu wissen: Es ist jemand da“, sagt Stefan Harsdorf. Die Familie Harsdorf ist „da“ – für Desar Mejdani, einen 18-jährigen Albaner, der an der Jacobs University Bremen Physik studiert.

Fast jedes zweite Wochenende sehen sie sich. Essen gemeinsam Spargel, machen Ausflüge ins Umland, gehen ins Theater, oder gucken bei dem von ihrem jüngeren Sohn Hannes (15) mitorganisierten Public Viewing in einer Kirchengemeinde gemeinsam die Spiele von Werder Bremen. „Mit Desar“, sagt Stefan Harsdorf, „entdecken wir die Stadt neu. Wir machen als Familie auch wieder mehr zusammen.“

Beim Gastfamilienprogramm der Jacobs University geht es nicht um eine Rundum-Betreuung der Studierenden. Sie wohnen auf dem Campus der Universität und führen ein eigenverantwortliches Leben. Das Programm gleicht einer Patenschaft, es ist ein Angebot an die Studierenden, die aus über 100 Ländern stammen und mehr wissen wollen über das für sie fremde Land mit einer fremden Sprache und Kultur.

, Stefan und Birthe Harsdorf, Jacobs-Student Desar Mejdani aus Albanien sowie die Söhne Hannes und Sönke (von links).

Daraus kann ein lockerer oder auch ein intensiver Kontakt werden, je nachdem, wie die Chemie stimmt. Desar ist Teil der Familie Harsdorf geworden. Was man mitbringen sollte als Gastfamilie? „Gelassenheit, Neugier, Toleranz, Humor, Weltoffenheit und ein Grundverständnis dafür, dass in anderen Kulturen die Uhren buchstäblich anders ticken als bei uns“, meint Stefan Harsdorf. Grundkenntnisse im Englischen sollten vorhanden sein, weil die Studieren in der Regel kein Deutsch sprechen. Von dem Programm hatte Birthe Harsdorf, die als Grundschullehrerin arbeitet, von einer Kollegin erfahren. Im vergangenen Sommer meldete sich die Familie an. Ein Gedanke war, Hannes zu motivieren, Englisch zu sprechen. Die Überlegung ging voll auf. „Hannes erklärt inzwischen sogar Ostfriesenwitze auf Englisch“, erzählt Stefan Harsdorf. Wie Desar interessiert er sich für Physik, und ab und an trifft er sich ganz unabhängig von den Eltern mit ihm.

Desar ist in Berat aufgewachsen, die Stadt ist Weltkulturerbe, in seiner Heimat hat er die Physik-Olympiade gewonnen. Über ein Stipendium kam er an die Jacobs University. „Der Austausch zwischen uns ist keine Einbahnstraße, wir lernen auch viel über Albanien“, sagt Stefan Harsdorf, der selbst Physiker ist. Desar sei auch ein Vorbild für seine Kinder. „Er hat Respekt vor Bildung, er weiß, dass sie keine Selbstverständlichkeit, sondern ein Privileg ist.“

Obwohl Familie Harsdorf nur wenige Kilometer von der Jacobs University entfernt wohnt, hatte sie sie vor der Teilnahme an dem Programm kaum wahrgenommen. Das hat sich inzwischen geändert. Die Familie war auf dem chinesischen Neujahrsfest der Jacobs University, auf dem Art Fest, auf dem Desar, der malt, selbst ausgestellt hat, und demnächst wird mit ihm in einer der Mensen gegessen. „Es ist schön, mit jungen Menschen Kontakt zu haben“, sagt Stefan Harsdorf. „Das Programm erweitert den Horizont, es macht Spaß.“

Als Schüler war er selbst auf einem Austausch in Frankreich, vor 35 Jahren war das. Daraus entstand eine lebenslange Freundschaft. Demnächst feiert sein damaliger Schulfreund seinen 50. Geburtstag. Stefan Harsdorf ist eingeladen und natürlich fährt er hin.
Wer an dem Patenprogramm Interesse hat, kann sich unter der Telefonnummer 0421/ 200 4208 oder per Mail an hostfamilies [at] jacobs-university.de melden.

Dieser Text ist Teil der Serie "Faces of Jacobs", in der die Jacobs University Studierende, Alumni, Professoren und Mitarbeiter vorstellt. Weitere Folgen sind unter www.jacobs-university.de/faces/de zu finden.


Weitere Informationen zum Host Family Program an der Jacobs Jacobs University Bremen:
https://www.jacobs-university.de/student-service-center
https://www.jacobs-university.de/news/jetzt-mitmachen-gastfamilien-programm-der-jacobs-university-baut-brucken-zwischen-kulturen
https://www.jacobs-university.de/news/begeisterte-gasteltern

Über die Jacobs University Bremen:
In einer internationalen Gemeinschaft studieren. Sich für verantwortungsvolle Aufgaben in einer digitalisierten und globalisierten Gesellschaft qualifizieren. Über Fächer- und Ländergrenzen hinweg lernen, forschen und lehren. Mit innovativen Lösungen und Weiterbildungsprogrammen Menschen und Märkte stärken. Für all das steht die Jacobs University Bremen. 2001 als private, englischsprachige Campus-Universität gegründet, erzielt sie immer wieder Spitzenergebnisse in nationalen und internationalen Hochschulrankings. Ihre fast 1400 Studierenden stammen aus mehr als 100 Ländern, rund 80 Prozent sind für ihr Studium nach Deutschland gezogen. Forschungsprojekte der Jacobs University werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft oder dem Europäischen Forschungsrat ebenso gefördert wie von global führenden Unternehmen.
Weitere Informationen unter www.jacobs-university.de

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