Binyam Mogessie: Der Innovator der Unfruchtbarkeitsforschung begann seine Karriere an der Jacobs University
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(Quelle: Jacobs University)


26. August 2021

Von Addis Abeba, über Bremen bis nach New Haven – Binyam Mogessie hat viele Stationen durchlaufen, um den Höhepunkt seiner bisherigen Karriere zu erreichen. Für den Äthiopier begann alles mit seinem Studium an einer renommierten Universität in Bremen Nord, das ihm den Weg für zahlreiche Forschungsmöglichkeiten in ganz Europa und nun auch in den Vereinigten Staaten ebnete. In seiner Forschung widmet er sich seiner Leidenschaft, die Komplexität der Befruchtung von Eizellen zu verstehen, um so Fragen beantworten zu können, die sich hinter den Herausforderungen für Familien mit Unfruchtbarkeit verbergen.

Binyam Mogessie begann sein Studium an der Jacobs University im Jahr 2004. An der englischsprachigen Campus-Universität erhielt er die einmalige Gelegenheit Biochemie und Zellbiologie von renommierten Professoren zu lernen: dies eröffnete ihm einen Weg, der ihm in Äthiopien nach eigenen Angaben sonst nicht geboten worden wäre. Mogessie verweist oft auf seine Alma Mater als den entscheidenden Faktor, warum er seine Karriere in den Naturwissenschaften beginnen konnte. Als Sohn eines Wissenschaftlers in Äthiopien kam Mogessie schon früh mit der Welt der Biologieforschung in Berührung. Aber ohne die Zulassung zum Studium an der Jacobs University hätte er nicht die praktische Ausbildung in der Spitzenforschung erhalten, die seine Karriere in Gang gebracht hat. „Die Jacobs University hat die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass Menschen aus der ganzen Welt zusammenkommen können – manche mit weniger, manche mit mehr Möglichkeiten. Viele Studierende hätten ohne die Jacobs University nicht die Chance gehabt, im MINT-Bereich so weit zu kommen," erklärt Mogessie auf die Frage, was seine Alma Mater so besonders macht.

Nach einem Jahrzehnt der Forschung im Bereich Reproduktionsbiologie, erinnert sich Mogessie gerne an seine Zeit in den Laboren der Jacobs University. Hier lernte er unter der Anleitung von Professoren wie Sebastian Springer und Klaudia Brix. Dank seiner dort gemachten Erfahrung konnte Mogessie anschließend in einer Vielzahl von renommierten Laboren wie dem MRC-LMB in Cambridge und dem Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen forschen. Er hatte den einzigartigen Vorteil bei der Jacobs University, bereits mit hochentwickelten Geräten und Werkzeugen gearbeitet zu haben, zu denen Studierende an anderen Universitäten oft keinen Zugang erhalten.

Heute zielt Mogessies Forschung darauf ab, die grundlegenden Fragen im Zusammenhang mit menschlichen Unfruchtbarkeit zu klären – ein Thema, das für die moderne Wissenschaft immer noch weitgehend ein Rätsel ist. Er möchte verstehen, wie Eizellen produziert werden und wie das menschliche Genom in ihnen organisiert und verteilt wird: Fehler in diesen Prozessen sind es, die zu Fehlgeburten und geistigen Beeinträchtigungen führen. Die Forschung zeigt, dass selbst bei der Befruchtung gesunder Eizellen durch gesunde Spermien Fehler in der Genomverteilung zum Scheitern der Schwangerschaft und unerwarteten Störungen führen können. Durch das Verständnis des zellulären Prozesses, der die Verteilung des Genoms steuert, möchte Mogessie den Antworten, nach denen viele Kliniker suchen, signifikant näher kommen.

Während Binyam Mogessie derzeit noch an der Universität Bristol forscht, hat er eine Professur angenommen, um im Sommer 2022 sein Labor an der Yale-Universität in New Haven (Connecticut) einzurichten. „Yale verfügt über eine weltweit führende Gruppe von Forschenden, die bahnbrechende Entdeckungen auf dem Gebiet der Genombiologie und der Reproduktionswissenschaften erzielt haben. Mit dieser Gruppe kann ich zusammenarbeiten, um unsere zellbiologischen Studien über Unfruchtbarkeit bis hin zu den genetischen Ursachen von Fehlgeburten auf Bevölkerungsebene voranzutreiben", sagt er. Nach seiner Ankunft in New Haven hofft er, seiner Alma Mater in Bremen etwas zurückgeben zu können, indem er studentische Praktikant:innen der Jacobs University in sein Labor einlädt. „Die Praktikumserfahrungen, die Studierende in diesem kleinen Zeitfenster der Forschung sammeln, können sehr inspirierend sein. Für mich hat die Praktikumskomponente meines Bachelorstudiums an der Jacobs University maßgeblich zu meiner Entscheidung beigetragen, einen Doktortitel zu erwerben", erklärt er.
 

Dieser Text ist Teil der Serie "Faces of Jacobs", in der die Jacobs University Studierende, Alumni, Professor:innen und Mitarbeitende vorstellt. Weitere Folgen sind unter www.jacobs-university.de/faces/de zu finden.
 

Über die Jacobs University Bremen:
In einer internationalen Gemeinschaft studieren. Sich für verantwortungsvolle Aufgaben in einer digitalisierten und globalisierten Gesellschaft qualifizieren. Über Fächer- und Ländergrenzen hinweg lernen, forschen und lehren. Mit innovativen Lösungen und Weiterbildungsprogrammen Menschen und Märkte stärken. Für all das steht die Jacobs University Bremen. 2001 als private, englischsprachige Campus-Universität gegründet, erzielt sie immer wieder Spitzenergebnisse in nationalen und internationalen Hochschulrankings. Ihre mehr als 1.500 Studierenden stammen aus mehr als 110 Ländern, rund 80 Prozent sind für ihr Studium nach Deutschland gezogen. Forschungsprojekte der Jacobs University werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft oder aus dem Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der Europäischen Union ebenso gefördert wie von global führenden Unternehmen.

Kontakt:
Daisy Juknischke-Heinsen | Corporate Communications & Public Relations
d.heinsen [at] jacobs-university.de | Tel.: +49 421 200-4134