Chemiker liefern einen besseren Einblick in die Welt der Zelle: Stipendiat der Humboldt-Stiftung forscht an der Jacobs University
15. November 2017
Die Zelle ist die kleinste Einheit alles Lebendigen. Ihre Bestandteile sind winzig, zahlreich und verändern sich ständig. Bereits kleine Störungen lösen Krankheiten aus, eine große kann zum sofortigen Ableben der Zelle führten. Chemische Sondenmoleküle herzustellen um diese Vorgänge besser zu verstehen und sogar Bilder davon aufzunehmen, ist das Ziel von Dr. Chusen Huang, der die kommenden zwei Jahre als Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung an der Jacobs University Bremen forschen wird.
Eine Zelle ist ein dynamisches Netzwerk, unglaublich viele Prozesse laufen gleichzeitig in ihr ab. An der Shanghai Normal University in China hat der 33-Jährige Chemiker Sondenmoleküle hergestellt, die einen Vorgang an einem bestimmten Punkt visualisieren. „Sie passen wie ein Schlüssel in ein Schloss und leuchten auf, sobald sie ein passendes Schloss gefunden haben“, erklärt Dr. Huang. Allerdings lassen sie sich nicht wieder abziehen, Veränderungen der chemischen Schlüsselmoleküle können mit diesem Verfahren nicht untersucht werden.
An der Jacobs University will der Wissenschaftler nun verbesserte Schlüsselmoleküle entwickeln, die auch die dynamischen Prozesse in der Zelle sichtbar machen ohne sie zu verändern. Das Interesse an einer derartigen Forschung ist groß. Denn ein besseres Verständnis über die komplexen Vorgänge in einer lebenden Zelle trägt dazu bei, Krankheiten besser zu verstehen und letztlich effektivere oder alternative Therapieansätze zu entwickeln.
Die Alexander von Humboldt-Stiftung fördert den interkulturellen Dialog zwischen ausländischen und deutschen Forscherinnen und Forschern durch akademischen Austausch. Die Stipendien sind sehr begehrt. „Ich war aufgeregt und begeistert zugleich, als ich erfahren habe, dass mein Antrag gefördert wird“, erzählt Dr. Chusen Huang. Teil des Stipendiums ist ein viermonatiger Sprachkurs.
An der Jacobs University ist der Wissenschaftler Teil der Forschungsgruppe von Prof. Dr. Werner Nau, der zugleich Dekan der privaten Universität ist. An der englischsprachigen Jacobs University studieren, lehren und forschen Menschen aus über 100 Nationen, auch die Forschungsgruppe von Professor Nau ist international zusammengesetzt. Dr. Chusen Huang: „Mit all diesen Menschen aus verschiedensten Kulturen zusammen zu arbeiten und von ihnen lernen zu können, ist eine großartige Chance, fachlich und auch persönlich zu wachsen.“
Weitere Informationen:
http://wernernau.user.jacobs-university.de/
Fragen beantwortet:
Prof. Dr. Werner Nau | Professor für Chemie und Dekan
w.nau [at] jacobs-university.de | Tel.: +49 421 200-3229
Über die Jacobs University:
Die Jacobs University ist eine private, unabhängige, englischsprachige Universität in Bremen. Hier studieren junge Menschen aus der ganzen Welt in Vorbereitungs-, Bachelor-, Master- und PhD-Programmen. Internationalität und Transdisziplinarität sind die besonderen Kennzeichen der Jacobs University: Forschung und Lehre folgen nicht einem einzigen Lösungsweg, sie gehen Fragestellungen aus der Perspektive verschiedener Disziplinen an. Dieses Prinzip macht Jacobs Absolventen zu begehrten Nachwuchskräften, die erfolgreich internationale Karrierewege einschlagen.
Kontakt:
Thomas Joppig | Brand Management, Marketing & Communications
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