Mit maschinellem Lernen den Klimawandel besser verstehen
06. Juli 2021
Je mehr verlässliche Daten über vergangene Klimaperioden zur Verfügung stehen, desto genauer sind Modelle zum Klimawandel. In Sedimentkernen verborgene Klimainformationen wollen Wissenschaftler:innen der Jacobs University Bremen und des Alfred-Wegener Instituts (AWI) heben – mithilfe einer neuen Methode des maschinellem Lernens. Dazu wurde an der Helmholtz School for Marine Data Science eine Promotionsstelle geschaffen.
Sedimentkerne sind Klimaarchive. Ganz ähnlich wie Jahresringe von Bäumen erzählen sie von den sich wandelnden Umgebungsbedingungen, von Temperaturschwankungen, Niederschlägen oder der Versauerung des Wassers. „Oft geben sie jedoch nur indirekt Informationen über das Klima preis. Zudem passen die Daten vielfach nicht zusammen, weil sie mit unterschiedlichen Methoden erhoben wurden“, beschreibt Dr. Peter Zaspel das Problem. Der Professor für Informatik verantwortet auf Seiten der Jacobs University das Forschungsprojekt. Er kooperiert dabei mit dem Physiker Prof. Dr. Thomas Laepple vom AWI. Ebenfalls beteiligt an dem Vorhaben sind der Biogeochemiker Prof. Dr. Jelle Bijma vom AWI und der Jacobs University sowie Prof. Dr. Vikram Unnithan, Geowissenschaftler an der Jacobs University.
Um vergangene Klimazustände dennoch rekonstruieren zu können, kommt in dem Vorhaben ein von Professor Zaspel entwickeltes Verfahren des maschinellen Lernens zum Einsatz. Es handelt sich um eine sogenannte Multi-Fidelity-Maschinenlernmethode, die bereits in einem anderen Bereich erfolgreich getestet wurde. „Sie generiert die bestmöglichen Informationen aus Daten, die nur bedingt vergleichbar sind“, meint Professor Zaspel. Diese neue Rekonstruktionstechnik sollte bessere Einblicke in die vergangenen Klimaentwicklung ermöglichen.
Fragen beantwortet:
Dr. Peter Zaspel
Professor für Informatik
Tel: +49 421 200-3051
Email: p.zaspel [at] jacobs-university.de
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Über die Jacobs University Bremen:
In einer internationalen Gemeinschaft studieren. Sich für verantwortungsvolle Aufgaben in einer digitalisierten und globalisierten Gesellschaft qualifizieren. Über Fächer- und Ländergrenzen hinweg lernen, forschen und lehren. Mit innovativen Lösungen und Weiterbildungsprogrammen Menschen und Märkte stärken. Für all das steht die Jacobs University Bremen. 2001 als private, englischsprachige Campus-Universität gegründet, erzielt sie immer wieder Spitzenergebnisse in nationalen und internationalen Hochschulrankings. Ihre mehr als 1500 Studierenden stammen aus mehr als 120 Ländern, rund 80 Prozent sind für ihr Studium nach Deutschland gezogen. Forschungsprojekte der Jacobs University werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft oder aus dem Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der Europäischen Union ebenso gefördert wie von global führenden Unternehmen.
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Über die Helmholtz School for Marine Data Science (MarDATA):
Die durch die Helmholtz Gemeinschaft geförderte Graduiertenschule tritt an, einen neuen Typus von marinen DatenwissenschaftlerInnen zu definieren und ausbilden. Die intensive Co-Betreuung der Promovierenden durch MeereswissenschaftlerInnen vom GEOMAR und AWI und WissenschaftlerInnen aus Computerwissenschaft, Informatik und Mathematik der Partneruniversitäten in Kiel und Bremen bildet dabei die Basis disziplinübergreifender Projekte. Die bearbeiteten Projektthemen reichen von der Automatisierung der Navigation von AUVs, über den Einsatz von Maschinellem Lernen bei der Differenzierung von Erd- bzw. Eisbeben und der Entwicklung verschiedenster Testverfahren für meereswissenschaftliche Software, bis hin zur Anwendung von skalierbaren text-mining Methoden. Darüber hinaus werden in Blockkursen, Sommerschulen und Kolloquien disziplinübergreifende Trainingskurs angeboten, die die interdisziplinäre Ausbildung unterstützen, und die nachhaltige Verankerung innovativer Data Science Methoden in den Meereswissenschaften ermöglichen soll.
Für weitere Informationen: http://www.mardata.de/| Twitter
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Dr. Enno Prigge | Scientific Coordinator MarDATA
eprigge [at] geomar.de