Resident Mentor an der Constructor University: Wahre Alleskönner bei der Arbeit
Dr. Adilah Ponnurangam ist promovierte Geochemikerin. Außerdem ist sie Managerin, Pädagogin, Streitschlichterin und Unterstützerin, verständnisvolle Ratgeberin und durchsetzungsstarke Autoritätsperson – kurz: sie ist Resident Mentor an der Constructor University in Bremen.
Mit einem Ritterschlag nimmt die Katze, das Wappentier des Mercator-College, Studienanfänger:innen symbolisch in die Gemeinschaft auf. Anschließend werden sie mit der blauen Farbe des Colleges beschmiert und müssen einen Kurzen unbestimmten Inhalts trinken, von dem Dr. Adilah Ponnurangam lachend sagt: „Den vergisst man sein ganzes Leben nicht.“ Dann singen alle das Mercator-Lied – so laut und eindringlich wie möglich. Dieses Ritual durchlaufen alle Neuankommenden.
Willkommen im kleinsten der vier Colleges auf dem Campus der Constructor University, das 187 Studierende aus 60 Nationen beherbergt. Der Initiationsritus ist Teil der Maßnahmen zur Gemeinschaftsbildung, die einem einzigen Ziel dienen: „Wir wollen, dass die Studierenden sich wie zu Hause fühlen und Teil einer engen Gemeinschaft werden“, sagt Adilah. Auch sie wohnt mit ihrer Familie ganz oben im vierten Stock des Mercator-College. Sie ist immer da.
Und zwar schon ziemlich lange. Mit Unterbrechungen seit 2005, um genau zu sein. Damals machte eine Lehrerin in ihrer Heimat Tansania sie auf eine englischsprachige Universität in Deutschland aufmerksam. Die Universität und das Land faszinierten Adilah und obwohl sie sich keine großen Chancen ausrechnete, bewarb sie sich für den Studiengang Biochemie und Zellbiologie. „Als ich nicht nur angenommen wurde, sondern sogar ein Stipendium bekam, gab es keinen Grund mehr, nicht zu gehen“, erzählt sie.
Das Mercator-College wurde Adilahs neues Zuhause, sie trank den Kurzen unbekannten Inhalts und ließ sich mit blauer Farbe beschmieren. Sie weiß also wie es sich anfühlt, wenn man mit 18 Jahren zum ersten Mal sein Land verlässt und auf Menschen unterschiedlichster Herkunft, Kultur, Religion, Temperament und Gewohnheiten trifft. Damals teilte sie sich ein Apartment mit einer Kommilitonin aus Deutschland, mit der sie immer noch befreundet ist. Das Prinzip, das zwei Studierende aus zwei Nationen in einer Unterkunft mit separaten Schlafräumen und einem gemeinsamen Bad wohnen, ist auch heute noch Teil der gelebten Diversität an der Constructor University. „In der Regel funktioniert das super“, sagt Adilah. Kommt es doch mal zum Konflikt, ist es Aufgabe der Studierenden, ihn zu moderieren. „Sie müssen auch lernen mit schwierigen Situationen klarzukommen. Wir versuchen, gemeinsam Lösungen zu finden.“
Nach Abschluss ihres Bachelors setzte die Mutter zweier Töchter ihr Studium an der Universität Bremen mit einem Master fort. Zur Promotion aber zog es sie wieder nach Bremen-Nord. „Sobald ich den Campus betrete, stellt sich bei mir ein Gefühl von Vertrautheit und Geborgenheit ein“, erklärt sie dessen Anziehungskraft. „Die Leute ticken ähnlich, der Campus ist sehr grün und er ist für alle ein sehr sicherer Ort. Einfach eine ganz besondere Gemeinschaft.“
Während ihrer Promotion und auch zuvor schon hatte Adilah als „Resident Associate“ gejobbt, die die Resident Mentors in ihrer Arbeit unterstützen. „Mir hat es immer Spaß gemacht, mich mit Studierenden auszutauschen und für sie da zu sein,“ erzählt sie. 2019 bot ihr die Universitätsleitung die Stelle als Resident Mentor an. Es war perfektes Timing.
Adilah hatte gerade ihre Promotion abgeschlossen und ihre Elternzeit beendet. An diesem Scheideweg entschied sie sich für einen Karrierewechsel und nahm das Angebot an. „Während meiner gesamten beruflichen Laufbahn führte immer eines zum anderen, ich lerne ständig dazu und entdecke neue Leidenschaften", sagt sie. Die interdisziplinäre Ausbildung, die sie an der Constructor University erhalten hat, sowie ihr vielfältiger Lebensweg hätten sie für die Position gerüstet, meint sie. „Meine bisherigen Erfahrungen helfen mir, Studierenden zu helfen", sagt Adilah. In ihrem ersten Jahr als Resident Mentor wurde sie „Mitarbeiterin des Jahres“ auf dem Campus. „Ich muss also etwas richtig machen“, sagt sie lachend.
An der Constructor University ist sie Teil eines Unterstützungssystems, das den Studierenden hilft, ihr Studium erfolgreich zu meistern. Die vier Resident Mentors der Colleges sind Teil des Student Life and Support Department, das wiederum eng mit den Community Koordinator:innen und psychologischen Berater:innen der Universität zusammenarbeitet. Gemeinsam kümmern sie sich um das Wohlbefinden und die Betreuung der Studierenden.
In ihrer Arbeit wird Adilah von vier Resident Associates, sechs studentischen Hilfskräften und vierzehn Peer Counselors unterstützt. Gemeinsam veranstalten sie Events, planen Aktivitäten und muntern die Studierenden zu Prüfungszeiten mit kleinen Verwöhnpaketen auf. „Wir sind eine enge Gemeinschaft, wir passen aufeinander auf“, meint sie. Und natürlich können die Studierenden mit jedem Anliegen zu ihr kommen, sei es sozialer, akademischer, finanzieller oder gesundheitlicher Art. Auch bei Fragen zu Wohnen oder zum Leben in Deutschland gibt sie gerne Auskunft.
Nur mit der Work-Life-Balance ist das so eine Sache. „Daran arbeite ich noch!“ Als Resident Mentor sind die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit fließend, abzuschalten fällt da manchmal schwer. Dennoch: „Ich liebe, was ich tue. Ich werde gebraucht, meine Arbeit ist sehr erfüllend“, sagt sie. „Die Studierenden kommen als sehr junge Erwachsene bei uns an. Sie sind zum ersten Mal unabhängig, überwinden den Stress, der mit einem anspruchsvollen Studium einhergeht, entwickeln sich als Menschen, machen schließlich ihren Abschluss und sind bereit, die Welt als Weltbürger und zukünftige Führungskräfte zu erobern. Das nicht nur mitzuerleben, sondern dabei eine Rolle zu spielen, ist eine sehr bereichernde Erfahrung.“
Dieser Text ist Teil der Serie "Faces", in der die Constructor University Studierende, Alumni, Professor:innen und Mitarbeiter:innen vorstellt.
Image 2: Das Mercator College, mit der Katze als Maskottchen, wurde Adilahs Zuhause. Auch sie hat blaue Farbe abbekommen, was bis heute Teil des Aufnahmerituals von Mercartor ist. (Quelle: Adilah Ponnurangam/privat)
Über Constructor University:
Eine internationale Gemeinschaft, dynamisch und divers. Akademische Exzellenz, die höchste Standards in Forschung und Lehre gewährleistet. Studierende, die lernen, anhand ihres Wissens und Wissenschaft Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit zu schaffen: Constructor University ist eine private, top-gerankte, englischsprachige Universität. 2001 gegründet, bietet sie auf ihrem Campus mehr als 25 Studiengänge sowie Promotionsstellen an. Das Constructor-Ecosystem umfasst die Constructor University in Bremen und ein Institut im schweizerischen Schaffhausen.
Über 1.800 Studierende aus mehr als 110 Nationen profitieren von einer einzigartigen, interdisziplinären, akademischen Ausbildung mit hohem Praxisbezug. Eine lebendige Unternehmenskultur bereitet junge Fachkräfte auf eine erfolgreiche Karriere und den Eintritt in den globalen Arbeitsmarkt vor. Mit über 6.000 Alumni weltweit wächst unsere Gemeinschaft zudem stetig.
Die forschungsorientierten Projekte der Fakultät werden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft und das EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation gefördert, wie auch von weltweit führenden Unternehmen.
Das Constructor-Ecosystem profitiert von Partnerschaften mit hochrangigen Universitäten wie Carnegie Mellon, der Universität Genf oder der National University of Singapore School of Computing sowie mit Technologieunternehmen wie Anisoprint, JetBrains und ChemDiv.
Constructor ist eine globale Institution, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die wichtigsten Herausforderungen der Gegenwart anhand von Wissenschaft, Bildung und Technologie zu lösen. Neben der Universität stützt sich das Ecosystem auf mehrere, for-profit Unternehmen, die technologische Infrastrukturen, Programme für lebenslanges Lernen, Beratungsdienste und Finanzierung anbieten: Alemira by Constructor, Rolos by Constructor, Constructor Learning und Constructor Capital.