Robin Wolter: Brückenbauer zwischen den Business-Welten

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Zwischen Startup-Kultur und Finanzbuchhaltung: Robin Wolter verbindet an der Jacobs University beide Welten miteinander. (Quelle: Lukas Feddern)

 

30. April 2020

Das Motto, das er für seinen LinkedIn-Auftritt ausgesucht hat, spricht für eine gewisse Risikobereitschaft: „Wenn wir warten, bis wir bereit sind, werden wir für den Rest unseres Lebens warten." Robin Wolter ist einer der Hauptorganisatoren der Startup Competition an der Jacobs University. Er ist begeistert von der Dynamik und dem Veränderungswillen von Gründern. Doch ihn fasziniert noch etwas Anderes, das so scheinbar gar nicht zu der agilen Startup-Kultur passt: Finanzbuchhaltung. „Ich sehe mich als jemanden, der beide Welten miteinander verknüpft“, sagt Wolter, der an der Jacobs University International Business Administration studiert.

Mit der Buchhaltung sei das wie bei einem Puzzle, meint der 22-Jährige Stipendiat der HANSA-FLEX Stiftung. „Man hat viele Zahlen, hat seine Buchungseinträge. Und wenn sie wie zum Beispiel bei einem Jahresabschluss ein kohärentes Gesamtbild abgeben, dann hat man ein Erfolgserlebnis.“ Sein Faible für das Rechnungswesen hat er im Studium an der Jacobs University entdeckt – ebenso wie sein Interesse an Startups.

Robin Wolter hat die Gesamtschule Fröndenberg besucht, unweit von Dortmund. Weil Englisch die globale Geschäftssprache ist, war es ihm wichtig, an einer englischsprachigen Universität zu studieren. Über eine Internetrecherche stieß er auf die Jacobs University, er sah sich auf dem Campus um, besuchte eine Vorlesung – und bewarb sich.

Gleich am ersten Tag lernte er seine spätere beste Freundin kennen, Lara, die sich als studentische Beraterin um die Neulinge kümmerte. Sie wies ihn auf eine Veranstaltung hin, die von den Studierenden alljährlich selbst ausgerichtet wird und die weit über den Campus hinaus strahlt: die Jacobs Startup Competition. Gut 150 Teams von jungen, engagierten Gründern aus der ganzen Welt versuchen sich jedes Jahr für das Finale der zehn besten Ideen zu qualifizieren.

Robin Wolter betreute zunächst das Sponsoring und weil es mit dem Geld reinholen ganz gut klappte, engagierte er sich später als einer von zwei Hauptorganisatoren. Gemeinsam mit einer Gruppe von 35 Studierenden stellte er das Event zwei Jahre in Folge auf die Beine, eine klassische Managementaufgabe. „Startups haben einen riesigen Effekt auf unser Leben, nicht nur die großen wie Airbnb oder Uber“, erklärt er seine Faszination. „Sie üben auch einen Innnovationsdruck auf bestehende Firmen aus. Zu erleben, wie sie Geschäftsideen entwickeln und präsentieren, ist spannend und lehrreich.“

Wolter kennt auch die andere, die traditionelle Wirtschaftswelt. Bei dem renommierten Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen KPMG absolvierte er ein Praktikum und arbeitet dort immer noch als Werksstudent. Für die Jacobs Startup Competition gewann er einen Steuerberater von KPMG als Vortragenden, denn natürlich müssen auch Gründer Steuern bezahlen. Dass diese beiden Welten durchaus zusammenpassen, zeigt Wolter in seiner Bachelorarbeit. In ihr geht es um die Frage, wie in der risikoreichen Gründerwelt konservative Buchungsmethoden relevant sein können.

Im Juni wird der passionierte Standardtänzer sein Abschlusszertifikat erhalten. Was er aus seiner Zeit an der Jacobs University mitnimmt? „Ich habe ganz viel im Umgang mit Menschen aus verschiedensten Kulturen gelernt und hatte die Möglichkeit zu forschen“, sagt er. Und er hat gelernt Waffeln zu backen. Deren Verkauf ist eine Einkommensquelle für den Rotaract-Club, eine mit den Rotariern verbundenen Jugendorganisation, die Geld für soziale Zwecke sammelt. In ihr hat sich Robin Wolter engagiert – natürlich als Schatzmeister.

Ein eigenes Startup wird er nach dem Studium nicht gründen. „Dazu braucht man eine überzeugende Idee und die hatte ich bisher nicht.“ Stattdessen wechselt er für ein Jahr an die Universität Hamburg, als Forschungsassistent bei Prof. Dr. Kerstin Lopatta und Prof. Dr. Alexander Bassen, die auf Finanzbuchhaltung und Nachhaltigkeit spezialisiert sind. Und auch die Zeit danach hat er bereits in Angriff genommen: Er will zu diesem Themenkomplex promovieren, entweder in den USA oder in Spanien. Denn einfach nur abzuwarten, ist nicht seine Sache.

Dieser Text ist Teil der Serie "Faces of Jacobs", in der die Jacobs University Studierende, Alumni, Professoren und Mitarbeiter vorstellt. Weitere Folgen sind unter www.jacobs-university.de/faces/de zu finden.

 

Über die Jacobs University Bremen:
In einer internationalen Gemeinschaft studieren. Sich für verantwortungsvolle Aufgaben in einer digitalisierten und globalisierten Gesellschaft qualifizieren. Über Fächer- und Ländergrenzen hinweg lernen, forschen und lehren. Mit innovativen Lösungen und Weiterbildungsprogrammen Menschen und Märkte stärken. Für all das steht die Jacobs University Bremen. 2001 als private, englischsprachige Campus-Universität gegründet, erzielt sie immer wieder Spitzenergebnisse in nationalen und internationalen Hochschulrankings. Ihre mehr als 1.500 Studierenden stammen aus mehr als 120 Ländern, rund 80 Prozent sind für ihr Studium nach Deutschland gezogen. Forschungsprojekte der Jacobs University werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft oder aus dem Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der Europäischen Union ebenso gefördert wie von global führenden Unternehmen.

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