Schüler auf Labor-Tour am Zukunftstag
28. April 2016 Was passiert eigentlich auf dem Campus einer Universität? Woran forschen die Wissenschaftler in den Laboren? Antworten auf solche Fragen bekamen 23 Schülerinnen und Schüler beim heutigen Zukunftstag an der Jacobs University. Vergleiche mit Star Wars und Winnetou inklusive. Wenn es darum geht, Kindern und Jugendlichen Forschungsprojekte zu erklären, greift Matthias Ullrich gern zu anschaulichen Vergleichen. „Aus Star Wars kennt ihr wahrscheinlich diese Laserschwerter“, sagt der Professor für Mikrobiologie. „Mit Laserstrahlen arbeiten wir hier auch. Aber wir brauchen sie nicht zum Kämpfen, sondern um Pflanzen und ihre Früchte zu untersuchen.“ Neugierig blicken die Schüler – Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 14 Jahren – auf das Analysegerät. Zuvor hatte der Mikrobiologe den Größenunterschied zwischen Bakterien und Viren erklärt. „Wenn Ihr ein Bakterium wärt, dann wäre ein Virus im Vergleich zu euch so groß wie das Handy in eurer Hosentasche“, so Ullrich. „Leben Viren eigentlich?“, will ein Schüler wissen. „Aus biologischer Sicht nicht“, erklärt der Wissenschaftler. „Denn sie können sich anders als Körper- und Pflanzenzellen nicht eigenständig vermehren. Zwar spricht man oft davon, dass man Viren abtöten muss. Aber das bedeutet eigentlich nur, dass man sie zerstören muss, damit sie keinen Schaden anrichten.“ Wie dies möglichst effektiv gelingt, erforschen die Wissenschaftler im Health Labor der Jacobs University. Welche mikrobiologischen Substanzen sind in Gewächsen enthalten? Und wie können diese Stoffe Menschen dabei helfen, Krankheiten zu überwinden? Das sind Fragen, die die Wissenschaftler umtreiben. Ullrich zieht zum zweiten Mal einen Vergleich aus der Filmwelt heran: „Wenn Winnetou sich verletzt ist, kommt da ja meistens so eine schöne Indianerin und verarztet seine Wunde mit Pflanzenblättern. Das ist natürlich ein Klischee. Aber fest steht, dass schon Urvölker um die Heilkraft von Pflanzen wussten“, sagt er. „Wir schauen uns Pflanzen genau an, um zu verstehen, welche Stoffe in ihnen eigentlich so hilfreich sind. Denn das kann uns dabei helfen, neue Medikamente zu entwickeln, mit denen sich schwere Krankheiten heilen lassen.“ Bei einer weiteren Führung konnten die Schülerinnen und Schüler im Diversity Labor unter anderem erfahren, wie Augenbewegungen gemessen werden und was sich damit über menschliches Verhalten herausfinden lässt. Studierende zeigten ihnen ihre Zimmer auf dem Uni-Gelände, und in der Abteilung Campus Life erfuhren die jungen Besucher, dass der Uni-Betrieb auch abseits von Kursen und Vorlesungen eine Menge Organisationsarbeit erfordert. „Uns war es wichtig, den Schülerinnen und Schülern zu zeigen, wie vielfältig das Leben und Arbeiten an unserer Universität ist“, sagt Tanja Heinemann, Koordinatorin des Zukunftstags. „Und natürlich wollen wir schon früh Neugier auf ein Studium wecken. Vielleicht sehen wir ja das eine oder andere Gesicht aus der Gruppe in ein paar Jahren wieder.“ Kontakt:
Thomas Joppig | Brand Management, Marketing & Communications
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