Beste Bachelorarbeit: OLB Wissenschaftspreis für Isabella Langen

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Isabella Langen, Psychologie-Studentin an der Jacobs University, wurde für ihre Bachelorarbeit mit dem OLB Wissenschaftspreis 2020 ausgezeichnet. (Quelle: Privat) ,

 

22. Juni 2021
 
Die Art wie wir lernen, wie wir uns Wissen aneignen, ist zum Teil kulturell geprägt. Das fällt besonders auf an einer Hochschule wie der Jacobs University Bremen mit Studierenden aus über 110 Nationen. Die Psychologie-Studentin Isabella Langen hat das unterschiedliche Lernverhalten zwischen westlich und östlich orientierten Studierenden zum Gegenstand ihrer Bachelorarbeit gemacht. Und sie ist dafür mit dem OLB Wissenschaftspreis 2020 für die beste Abschlussarbeit ausgezeichnet worden.

Auf eine aktive mündliche Mitarbeit, auf das Hinterfragen bestehender Positionen und das Übertragen von Wissen auf andere Bereiche setzt der westliche, „sokratische“ Denk- und Arbeitsstil. In den konfuzianisch geprägten Ländern Asiens hingegen ist nicht das Hinterfragen wichtig, sondern das Zuhören, Aufnehmen und Wiedergeben von Wissen. Kein Wunder also, dass aus Asien stammende Studierende an westlichen Universitäten bestimmte Aufgaben oftmals als besondere Herausforderung wahrnehmen.
„Das ist mir gerade in unseren Gruppenarbeiten aufgefallen“, erzählt Isabella Langen. In ihrer Bachelorarbeit befragte sie 46 Kommilitonen:innen und stellte fest: Studierende mit einem konfuzianischen Lernansatz erfahren ein deutlich höheres Stresslevel als ihre westlichen Kommilitonen:innen. Auch ihre Bewältigungsstrategie ist eine andere, sie verringern oft ihr Engagement bei bestimmten Lernaufgaben.

„Klug, temporeich, pfiffig und stringent-kompakt“ sei die Argumentation ihrer Abschlussarbeit aus dem Jahr 2020, lobte die Jury des OLB Wissenschaftspreises. „West versus East – Higher Academic Stress and Coping in Students with a Confucian Learning Approach“, lautet deren vollständiger Titel. Die Arbeit macht die unterschiedlichen Lernerwartungen bewusst, was nicht nur für Lehrende an einer Universität von Bedeutung ist, sondern etwa auch für internationale Teams in Unternehmen. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro verbunden.

Die Arbeits-und Organisationspsychologie interessiert die Bremerin besonders. Mit der Jacobs University ist sie seit langem vertraut. Als sie noch ein Kind war, nahmen ihre Eltern Studierende der Universität im Rahmen das Gastfamilienprogramms auf. „Dadurch haben wir tolle Menschen aus der ganzen Welt kennengelernt“, erinnert sich Isabella. Sie selbst ging als Schülerin für ein Jahr nach Alaska. Danach stand für sie fest, an einer englischsprachigen Universität studieren zu wollen.

Die Wahl fiel auf die Jacobs University, gerade wegen ihrer Internationalität. „Das Zusammenleben auf dem Campus ist etwas ganz Besonderes“, sagt sie. „Egal was auf der Welt passiert, man hat mindestens eine Person am Tisch, die davon betroffen ist, die mehr dazu sagen kann. Dadurch lernt man sehr viel.“ Und dann ist da noch die enge Betreuung durch die Professor:innen und Lehrenden, etwa durch den Organisationspsychologen Professor Christian Stamov Roßnagel, der ihre Arbeit betreut hat.

Isabella hat sich entschieden, auch ihren Master in Psychologie an der Jacobs University zu absolvieren. Das Thema der Interkulturalität beschäftigt sie weiterhin. Sie zieht in Erwägung nach Abschluss des Studiums weiterführende Forschung im Rahmen einer Promotion hierzu zu betreiben. „Wie man zwischen unterschiedlichen Kulturen kommuniziert und potenzielle Konflikte auflöst, finde ich unheimlich spannend und wichtig“, sagt Isabella.
 


Über die Jacobs University Bremen:
In einer internationalen Gemeinschaft studieren. Sich für verantwortungsvolle Aufgaben in einer digitalisierten und globalisierten Gesellschaft qualifizieren. Über Fächer- und Ländergrenzen hinweg lernen, forschen und lehren. Mit innovativen Lösungen und Weiterbildungsprogrammen Menschen und Märkte stärken. Für all das steht die Jacobs University Bremen. 2001 als private, englischsprachige Campus-Universität gegründet, erzielt sie immer wieder Spitzenergebnisse in nationalen und internationalen Hochschulrankings. Ihre mehr als 1.500 Studierenden stammen aus mehr als 110 Ländern, rund 80 Prozent sind für ihr Studium nach Deutschland gezogen. Forschungsprojekte der Jacobs University werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft oder aus dem Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der Europäischen Union ebenso gefördert wie von global führenden Unternehmen.

Kontakt:
Melisa Berktas | Corporate Communications & Public Relations
m.berktas [at] jacobs-university.de | Tel.: +49 421 200-4135