Chancen der Digitalisierung für die Sozialwissenschaften
18. Juli 2018
Mehr als 50 internationale Nachwuchswissenschaftler und -wissenschaftlerinnen sowie Experten aus den Sozial- und Computerwissenschaften kommen vom 23. Juli bis 3. August 2018 aus aller Welt an der Jacobs University Bremen zusammen. Im Rahmen einer zweiwöchigen Sommerschule setzen sie sich mit den neuen Herausforderungen und Möglichkeiten auseinander, die die Digitalisierung für die Sozialwissenschaften bietet. Organisiert wird die Sommerschule von der Bremen International Graduate School of Social Science (BIGSSS). Die internationale Graduiertenschule ist eine Kooperation der Universität Bremen und der Jacobs University Bremen.
Als Mix aus Sozial- und Computerwissenschaft setzt sich das noch junge Fachgebiet der Computational Social Science mit Fragen der computergestützten Daten- und Textverarbeitung in den Sozialwissenschaften auseinander. Es beschäftigt sich auf der einen Seite mit Fragen, wie neue Datenquellen – etwa Facebook und Wikipedia – für die sozialwissenschaftliche Forschung erschlossen und systematisch zugänglich gemacht werden können. Auf der anderen Seite bieten moderne und leistungsstarke Computer auch neue Analysemöglichkeiten. So befasst sich Computational Social Science auch mit Fragen, wie computergestützte Methoden verwendet werden können, um komplexe soziale Systeme, Phänomene und Strukturen zu analysieren und zu modellieren.
Hochaktuelle Themen der Konfliktforschung
Diesen Aspekten werden die Teilnehmer und Teilnehmerinnen gemeinsam mit Experten aus den unterschiedlichen Disziplinen in mehreren Forschungsprojekten zum Thema Konflikte auf den Grund gehen. Die Projekte widmen sich dabei vielfältigen und hochaktuellen Themen der Konfliktforschung. Dazu gehören soziale Bewegungen und Wertewandel. Beispiele sind die #MeToo-Debatte oder der Aufstieg der AfD, aber auch die Entstehung von Bürgerkriegen oder Terrorismus.
Terroranschläge und Klimawandel im Fokus
Im Rahmen der Sommerschule widmen sich etwa Adam Pah von der Northwestern University in den USA und Nicolas Payette vom Laboratory for Agent-Based Social Simulation in Rom konkret der Frage, wovon die Planung und Ausführung von Terroranschlägen beeinflusst wird. Dabei beleuchten sie gemeinsam mit den Teilnehmern und Teilnehmerinnen, welche Rolle etwa Großveranstaltungen spielen. In einem anderen Projekt setzen sich Davide Natalini vom Global Sustainability Institute der Anglia Ruskin University in England und Bruce Edmonds von der Manchester Metropolitan University mit der Frage auseinander, wie der Klimawandel gesellschaftliche Konflikte und soziale Gefüge beeinflusst.
Weitere Sommerschulen geplant
Die Sommerschule ist der Auftakt für eine Reihe von insgesamt drei Veranstaltungen zum Thema Computational Social Science. Weitere Sommerschulen werden in den folgenden zwei Jahren in Italien und den Niederlanden mit Themenschwerpunkten zu Migration und sozialem Zusammenhalt stattfinden. Die Finanzierung der Sommerschulen erfolgt durch die Volkswagen Stiftung.
Über die BIGSSS:
Die Bremen International Graduate School of Social Sciences (BIGSSS) wird gemeinsam von der Universität Bremen und der Jacobs University betrieben. An der Graduiertenschule für Sozialwissenschaften werden derzeit rund 100 Promovierende aus der ganzen Welt in den Kerndisziplinen Politikwissenschaft, Soziologie und Psychologie ausgebildet.
Über die Jacobs University Bremen:
In einer internationalen Gemeinschaft studieren. Sich für verantwortungsvolle Aufgaben in einer digitalisierten und globalisierten Gesellschaft qualifizieren. Über Fächer- und Ländergrenzen hinweg lernen, forschen und lehren. Mit innovativen Lösungen und Weiterbildungsprogrammen Menschen und Märkte stärken. Für all das steht die Jacobs University Bremen. 2001 als private, englischsprachige Campus-Universität gegründet, erzielt sie immer wieder Spitzenergebnisse in nationalen und internationalen Hochschulrankings. Ihre fast 1400 Studierenden stammen aus mehr als 100 Ländern, rund 80 Prozent sind für ihr Studium nach Deutschland gezogen. Forschungsprojekte der Jacobs University werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft oder dem Europäischen Forschungsrat ebenso gefördert wie von global führenden Unternehmen.
Über die Universität Bremen:
Leistungsstark, vielfältig, reformbereit und kooperativ – das ist die Universität Bremen. Rund 23.000 Menschen lernen, lehren, forschen und arbeiten auf dem internationalen Campus. Ihr gemeinsames Ziel ist es, einen Beitrag für die Weiterentwicklung der Gesellschaft zu leisten. Mit gut 100 Studiengängen ist das Fächerangebot der Universität breit aufgestellt. Als eine der führenden europäischen Forschungsuniversitäten pflegt sie enge Kooperationen mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen in der Region. Aus dieser Zusammenarbeit entstand 2016 die U Bremen Research Alliance. Die Kompetenz und Dynamik der Universität haben auch zahlreiche Unternehmen in den Technologiepark rund um den Campus gelockt. Dadurch ist ein bundesweit bedeutender Innovations-Standort entstanden – mit der Universität Bremen im Mittelpunkt.
Fragen beantwortet:
Prof. Dr. Adalbert F.X. Wilhelm
Professor of Statistics, Vice Dean of BIGSSS
E-Mail: a.wilhelm [at] jacobs-university.de
Tel.: +49 421 200 3402
http://css.bigsss-bremen.de
Thomas Joppig | Jacobs University Bremen gGmbH
Corporate Communications & Public Relations
t.joppig [at] jacobs-university.de | Tel.: +49 421 200-4504