Corona-Aufklärung für alle – Studierende der Jacobs University informieren fremdsprachige Bremer:innen rund um Pandemiefragen

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In sechs Sprachen werden wöchentlich die Videos des „Corona Report Bremen“ von der Studierenden der Jacobs University eingesprochen. (Quelle: Privat) ,

 

18. März 2021
 
In Zusammenarbeit mit lokalen Akteur:innen des Gesundheitswesens helfen internationale Studierende der Jacobs University ihren Bremer Mitbürger:innen mit Video-Berichten zur aktuellen Corona-Lage über Sprachbarrieren hinweg. Der „Corona Report Bremen“ – so der Titel des neuen Formats – erscheint wöchentlich in sechs Sprachen und trägt auf diese Weise zur Bekämpfung der COVID-19 Pandemie bei.

Sprachbarrieren sind in Zeiten von Corona eine ernstzunehmende Herausforderung – gerade in einer internationalen Stadt wie Bremen. Für viele Bewohner:innen der Region ist es schwer, sich über aktuelle Entwicklungen und Verordnungen zu informieren. Das drückt sich auch in hohen Infektionszahlen in Bremens Stadtteilen mit einem hohem internationalen Bevölkerungsanteil aus. Studierende der Jacobs University haben nun auf Initiative des benachbarten Stadtteils Grohn/Vegesack in nur drei Wochen ein Projekt ins Leben berufen: Mit dem „Corona Report Bremen“ gehen sie das Problem an. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e.V. (LVG & AFS), die auch in Bremen einen Standort hat und das ebenfalls neu gestartete Projekt „Gesundheitsfachkräfte im Quartier“ koordiniert. Beide Projekte werden durch die Bremer Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz finanziert.

„Bisher gibt es nur wenige fremdsprachige und aktuelle Informationsangebote rund um die Corona-Pandemie in Bremen“, erklärt Fachreferent Dirk Gansefort von der LVG & AFS die Problematik. „Mit den Videos wird diese Lücke adressiert. So haben wir die Möglichkeit, fundierte Informationen schnell und niedrigschwellig an alle Bremer:innen zu vermitteln.“ Dazu tragen seit Anfang März auch Gesundheitsfachkräfte bei, die in benachteiligten, besonders von der Corona-Pandemie betroffenen Quartieren eingesetzt werden. Sie sollen verschiedene Akteure vor Ort unterstützen, Bewohner:innen beraten und Informationsangebote besser zugänglich machen. „Hierbei können sie auch die Corona Report Videos für die Aufklärungs- und Beratungsarbeit nutzen.“ Auch das Bremer Senatsressort äußert sich positiv: „Es ist toll mit Studierenden aus aller Welt zusammenzuarbeiten und den kreativen Prozess zu begleiten.“

Den Rahmen für das Vorhaben bildet das noch junge „Community Impact Project“ an der Jacobs University: Als fester Bestandteil ihres Studiums engagieren sich Studierende in diversen Projekten mit lokalen Partnerorganisationen, mit dem Ziel, einen Beitrag für die Region zu leisten und das Gelernte praktisch anzuwenden. Kooperationen reichen von der Entwicklung einer Verkehrsstrategie zum Thema Carsharing mit dem Verkehrsamt Bremen bis hin zum Bau eines Calisthenics Parks zur Förderung Jugendlicher aus benachteiligten sozioökonomischen Verhältnissen mit der Bremer Organisation „Hood Training“.

„Ich sehe das als große Chance, Erfahrungen zu sammeln und auch über den Tellerrand zu schauen“, erklärt Wirtschaftsstudentin Thea Mischel, die sich an dem Video-Projekt beteiligt. Sie ist Team-Managerin der Gruppe, die die deutschsprachigen Skripte von der LVG & AFS finalisiert und anschließend ins Englische übersetzt. „Ich lerne, wie ich Aufgaben verteile, eine große und international diverse Gruppe führe und dafür Sorge, dass der Ball im Rollen bleibt.“ Anschließend werden die Inhalte von den verschiedenen Sprachteams übersetzt und an die studentischen Reporter zum Einsprechen weitergegebenen. Zusätzlich gibt es Gruppen, die sich um die Technik und die visuelle Ästhetik kümmern.

Wöchentlich erstellt ein knapp 50-köpfiges Studierendenteam mehrsprachige Videos mit den wichtigsten Informationen zu aktuellen Entwicklungen, Zahlen und Maßnahmen der Pandemie in der Region Bremen. Die Inhalte sind durch die beteiligten Institutionen aus Bremen und Niedersachsen vorbereitet und geprüft. „Praktisch betreiben wir mit dem Projekt ein kleines bis mittelständiges Unternehmen auf Teilzeitbasis“, erläutert Dr. Jakob Fruchtmann, Soziologe an der Jacobs University und Initiator des Community Impact Projects, den Aufwand hinter den Reports. „Es ist wirklich großartig, was wir da in nur wenigen Wochen geschafft haben – das gibt uns Energie.“

Jeden Freitag gibt es auf den YouTube-Kanälen der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz (SGFV) sowie des SMP Media Centers der Jacobs University einen neuen Bericht. Gestartet ist das neue Format Anfang März. Mit Französisch, Türkisch, Arabisch, Russisch, Rumänisch und Englisch sind insgesamt sechs Sprachen mit jeweils eigener Playlist vertreten. Die Kanäle bieten jederzeit auch eine Plattform für Rückfragen und Anregungen zu zukünftigen Themen oder Informationsbedarf.

YouTube Kanäle
Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz: https://www.youtube.com/playlist?list=PLvegtNNwe0AfLQLkksgqVoi4KgF_QiCi4
Jacobs University SMP Media Center: https://www.youtube.com/channel/UChijrdhoKPajpzJvoKsJfOA/playlists
 
Weitere Informationen:
https://www.gesundheit.bremen.de/corona/corona/informationen_zum_coronavirus/corona_report-37976
https://www.smpmediacenter.com/corona-reporting-project
https://gesundheit-nds.de/index.php/arbeitsschwerpunkte-lvg/kooperationsprojekte-mit-bremen/1649-stadtteilbezogene-unterstuetzungsangebote-im-rahmen-der-covid19-pandemie
 

Über die Jacobs University Bremen:
In einer internationalen Gemeinschaft studieren. Sich für verantwortungsvolle Aufgaben in einer digitalisierten und globalisierten Gesellschaft qualifizieren. Über Fächer- und Ländergrenzen hinweg lernen, forschen und lehren. Mit innovativen Lösungen und Weiterbildungsprogrammen Menschen und Märkte stärken. Für all das steht die Jacobs University Bremen. 2001 als private, englischsprachige Campus-Universität gegründet, erzielt sie immer wieder Spitzenergebnisse in nationalen und internationalen Hochschulrankings. Ihre mehr als 1.500 Studierenden stammen aus mehr als 110 Ländern, rund 80 Prozent sind für ihr Studium nach Deutschland gezogen. Forschungsprojekte der Jacobs University werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft oder aus dem Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der Europäischen Union ebenso gefördert wie von global führenden Unternehmen.

Kontakt:
Heiko Lammers | Corporate Communications & Public Relations
h.lammers [at] jacobs-university.de | Tel.: +49 421 200-4532

Über die LVG & AFS:
Die Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e. V. (LVG & AFS) ist ein gemeinnütziger, unabhängiger Fachverband für Gesundheitsförderung, Prävention und Sozialmedizin mit Sitz in Hannover und einem Standort in Bremen. Ziel der LVG & AFS ist es, zur Verbesserung der gesundheitlichen Chancengleichheit der Bevölkerung beizutragen. Hierfür setzt sie entsprechende Projekte und Programme in Niedersachsen und Bremen um.
www.gesundheit-nds.de

Kontakt:
Dirk Gansefort | Fachreferent LVG & AFS Nds. e.V.
corona-report [at] gesundheit-nds.de | Tel.: +49 511 388 11 890