Alumni der Constructor University digitalisieren Baubranche

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Rezi Chikviladze und Manuel Kimanov
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Im zweiten Jahr ihres Studiums an der Constructor University in Bremen gründeten Rezi Chikviladze (links) und Kommilitone Manuel Kimanov (rechts) das Start-up „Sharemac“, heute „syniotec“. (Quelle: syniotec)

Im zweiten Jahr seines Studiums an der Constructor University in Bremen gründete Rezi Chikviladze im Alter von 19 Jahren gemeinsam mit seinem Kommilitonen Manuel Kimanov das Start-up „Sharemac“. Aus der einstigen Baumaschinen-Vermietung ist inzwischen „syniotec“ geworden, ein Unternehmen mit rund 60 Mitarbeitenden, das die Digitalisierung am Bau vorantreibt.

„Entrepreneurship and Innovation“, hieß der Kurs in seinem ersten Studienjahr, mit dem 2016 alles begann. Rezi wollte nicht in seiner Heimat Georgien studieren, er wollte an eine Campus-Universität, die international ist, englischsprachig, ambitioniert. „Die Constructor University ist in Georgien sehr bekannt. Für mich war sie die beste Wahl.“

Wie entwickelt man eine Geschäftsidee? Wie macht man sie möglichen Investoren schmackhaft? Was gehört zu einem Geschäftsplan? Es waren Fragen wie diese, die in dem Kurs behandelt wurden. „Unsere erste Idee war, die Labore der Universität zu vermarkten, um sie noch stärker auszulasten. Doch dieser Markt erwies sich schnell als zu klein“, erinnert sich Rezi. Sie suchten nach Wirtschaftsgütern, die teuer sind, teilbar und effizienter genutzt werden könnten – und stießen auf Baumaschinen.

Bagger, Kräne oder Radlader sind oft nur teilweise ausgelastet. Warum sie in der Zeit, in der sie nutzlos herumstehen, nicht vermieten? Das war die Grundidee von Sharemac. Neben dem Studium in Industrial Engineering & Management entwickelten Rezi und Manuel die Idee weiter. Doch zwei junge internationale Studierende mit begrenzten Deutschkenntnissen stießen in einer eher konservativen Branche nicht überall auf offene Ohren. Da half, dass Dr. Sven Voelpel, Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Constructor University, sich als Co-Gründer engagierte.

Im Herbst 2017 präsentierte das Start-up sein Vorhaben auf einer Tagung des Bauindustrieverbandes Niedersachen-Bremen. Wenig später hatte Sharemac rund 370.000 Euro als Startkapital eingesammelt. Parallel zum Studium wurde die Plattform aufgebaut. „Studium und Start-up: wir hatten zwei Fulltime-Jobs. Es war nicht leicht, die Balance zu finden“, meint Rezi. Auch hier half die Constructor University, etwa indem sie Büroräume auf dem Campus für das Start-up zur Verfügung stellte. 2019 schloss Rezi sein Studium ab und kümmert sich seitdem in Vollzeit um das Unternehmen.

In der Bauindustrie stieß die Lösung auf großes Interesse, der Mehrwert, den die Vermietungs-Plattform schafft, war offensichtlich. Aber auch die Grenzen des Geschäftsmodells zeichneten sich zunehmend ab. „In der Praxis wissen viele Unternehmen zu wenig darüber, wo ihre Maschinen gerade sind, wofür sie wie lange eingesetzt werden. Zwischen dem Management und der Baustelle herrscht oft ein Informationsdefizit“, meint Rezi. „Für uns hieß das, unser Angebot anzupassen und es weiterzuentwickeln.“

So wurde aus der Vermittlungsplattform ein Softwareentwickler für Bauunternehmen. Der von dem Start-up entwickelte „Smart-Asset-Manager“ (SAM) bietet Unternehmen eine vollständige Übersicht und Transparenz über ihren Maschinenpark und dessen Disposition. Auch die Baustellendokumentation und die Personalplanung sind Teil von SAM. Die Baugeräte sind mit GPS-Trackern ausgestattet und per „Internet of Things“ (IoT) mit der Software vernetzt. Die Veränderungen wurden auch im Namen sichtbar: Aus Sharemac wurde 2022 syniotec, das Kürzel steht für die Synchronisation von Baustellendaten über IoT-Technik. Die Grundidee aber blieb dieselbe: Unternehmen zu helfen, ihre Baumaschinen und Bagger effizienter zu nutzen.

Inzwischen sitzt syniotec nicht mehr auf dem Campus der Constructor University, sondern in der Bremer Innenstadt, unweit des Hauptbahnhofes. In Georgien wurde ein Tochterunternehmen gegründet, das sich vor allem um die Softwareentwicklung kümmert.  Auch in Österreich, der Schweiz und in Lettland ist das Start-up aktiv, das namhafte Unternehmen aus der Branche zu seinen Kund:innen zählt.

Rezi und sein Team arbeiten stetig daran, ihr Angebot zu verbessern. Zum Beispiel soll die IoT-Technik mehr Daten über den Zustand der Maschinen, sich abzeichnende Reparaturen oder auch Hinweise für eine effizientere Nutzung durch das Personal liefern. Und natürlich will syniotec weiter wachsen, auch international.

Von null auf rund 60 Mitarbeitende innerhalb von sieben Jahren, das kann sich sehen lassen.  „Man wünscht sich ja immer, dass noch mehr geht“, sagt Rezi, der sich selbst als sehr ehrgeizig beschreibt. „Aber unterm Strich sind wir sehr zufrieden, wie unsere Lösungen angenommen wurden.“

Dieser Text ist Teil der Serie "Faces", in der die Constructor University Studierende, Alumni, Professor:innen und Mitarbeitende vorstellt.

Weitere Informationen:
https://syniotec.de

 

 

Über Constructor University:
Die Constructor University wurde 2001 gegründet und ist eine führende, englischsprachige, private Campus-Universität in Bremen. Mit ihrem interdisziplinären Ansatz, einer fortschrittlichen digitalen Lernumgebung sowie akkreditierten Programmen fördert sie kritisches Denken und vermittelt den Studierenden Kenntnisse und praktische Fähigkeiten für den Aufbau erfolgreicher Karrieren. Studierende werden befähigt, Lösungen für die dringendsten Herausforderungen unserer Zeit zu finden.
Die Universität bietet Mentoring von hochkarätigen Professor:innen und Branchenexpert:innen, schafft Synergien und fördert einen unternehmerischen Ansatz. Zu den Kooperationspartner:innen gehören das Constructor Institute in Schaffhausen (Schweiz), Carnegie Mellon, die National University of Singapore, die Universität Genf sowie Unternehmen wie Anisoprint, JetBrains und ChemDiv.
Vielfalt und Internationalität sind das Herzstück der Constructor University. Studierende aus über 110 Nationen bilden hier eine lebhafte, eng verbundene Gemeinschaft und genießen ein aktives Campusleben. Professionelle Netzwerke, Clubs sowie akademische Beratung leisten einen entscheidenden Beitrag zu ihrer persönlichen und akademischen Entwicklung.
Forschungsprojekte der Universität werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, dem EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation sowie von weltweit führenden Unternehmen gefördert.   

Das erweiterte Ecosystem von Constructor Knowledge umfasst die Constructor University in Bremen und das Constructor Institute in Schaffhausen (Schweiz). Es stellt eine Reihe von Bildungsdienstleistungen und -werkzeugen zur Verfügung, sowohl analog als auch online. Darüber hinaus werden Beratungs- und strategische Dienstleistungen für Bildungskunden in den Bereichen Studierendenrekrutierung, Kommunikation und Marketing angeboten.

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