Conny Scheitz: Wie man seinem Team zur Superkraft verhilft
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Conny Scheitz
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Conny Scheitz hat 2007 ihren Abschluss an der Constructor University - damals noch Jacobs University - gemacht. Heute leitet sie als Senior Director für Programs and Business Excellence ein Team bei dem Software-Giganten Autodesk. (Quelle: privat)

Eigentlich wollte sie Krebs heilen. Deshalb schrieb sie sich für Biochemie und Zellbiologie an der Constructor University – die damals noch International University und im Anschluss Jacobs University hieß – in Bremen ein. Heute ist Conny Scheitz Senior Director für Programs and Business Excellence bei dem Software-Giganten Autodesk und hilft ihren Mitarbeiter:innen, ihre Superkraft zu finden und optimal zu nutzen.

Als Teil der „Class of 2007“ hat Cornelia „Conny“ Scheitz ihren Bachelor-Abschluss in Biochemie und Zellbiologie gemacht, sie hat außerdem einen Master in diesem Bereich absolviert und anschließend promoviert. Schon während des Studiums praktische Erfahrungen zu sammeln, ins Labor zu können und zu forschen, war ihr wichtig. Außerdem wollte sie innerhalb einer internationalen Gemeinschaft studieren. Dass die Lehrsprache Englisch war fand sie reizvoll. Zudem war die Universität erst wenige Jahre zuvor gegründet worden: „Das hat für mich damals eine frische Energie ausgestrahlt und mich begeistert“, erinnert sich Scheitz. Trotzdem war die Uni in die deutsche Hochschullandschaft eingebettet, für sie ein weiterer Pluspunkt: „Das hat mir die Sicherheit gegeben, jederzeit auf eine andere Uni wechseln zu können, sollte ich feststellen, dass es doch nicht die richtige Entscheidung war“, so die Alumna.

Aber dazu ist es nie gekommen. Scheitz blieb und schloss während des Studiums in Bremen Freundschaften fürs Leben. „Die Gemeinschaft, das Wohnen auf dem Campus und die nächtlichen Spaziergänge über das Gelände gehören zu meinen schönsten Erinnerungen aus der Zeit.“ Genauso wie die Zusammenkünfte mit Weinschorle und selbstgemachtem Sushi – denn dafür muss man nicht kochen – im Dreierappartement in Krupp A, diverse Sprints hinüber zu den Research-Gebäuden, um eine Hausarbeit kurz vor der Deadline abzugeben oder andere Studierende mit lebensgroßen Pappaufstellern von Robbie Williams zu veralbern: „Diese Erinnerungen bleiben“, schmunzelt Scheitz.

Während ihrer Studienzeit befasst sie sich mit verschiedenen Arten von Hautkrebs. Schließlich steigt sie bei einem Start-up ein, welches das Ziel hatte, Biowissenschaften stärker zu automatisieren. „Das hat mich angezogen, denn in diesem Bereich sind viele Verfahren ineffizient“, erinnert sich Scheitz. „Vieles muss manuell gemacht werden, und kostet Zeit: Es dauert sehr lange, bis man die Daten hat, die man braucht, um Entscheidungen zu treffen“, so die Alumna der heutigen Constructor University.

Wie man an die richtigen Daten kommt, um die richtigen Entscheidungen zu treffen, treibt Scheitz am Ende noch etwas mehr um, als die Biologie selbst: Heute leitet sie als Senior Director für Programs and Business Excellence ein Team bei Autodesk, dem führenden Anbieter von 3D-Design-, Engineering und Unterhaltungssoftware: „Mein Team schaut, wie wir die Daten erhalten, die wir benötigen um vorauszuplanen“, erklärt Scheitz. „Was müssen wir in den nächsten 12 bis 18 Monaten tun, um unser Ziel zu erreichen? Wie bleiben wir koordiniert, obwohl tausende Prozesse gleichzeitig ablaufen, die zwar unabhängig sind, aber letztlich alle auf dasselbe Zielvorhaben ausgerichtet sein müssen?“ Am Ende leitet Autodesk Beschlüsse von den Daten ab, die Conny Scheitz und ihr Team zur Verfügung stellen.

Scheitz‘ Job als Teamlead ist es außerdem, Multiplikatorin für ihre Teammitglieder zu sein. Dafür zu sorgen, dass das Team sowie die Ingenieur:innen ihr echtes, authentisches Selbst zeigen dürfen – und so ihre bestmögliche Arbeit leisten, um die gesteckten Ziele erreichen zu können. „Für mich haben alle eine Superkraft“, so Scheitz. „Meine Aufgabe ist es, diese Superkraft zu erkennen und die Person in eine Position im Unternehmen zu bringen, in der sie ihre Superpower voll ausschöpfen kann. Letztendlich geht es also um Menschen“, fasst sie zusammen. Ihr ist es wichtig, ein Umfeld zu schaffen, in dem man lernen und sich weiterentwickeln kann – ohne Angst vor Fehlern, ohne Angst vorm Scheitern. Scheitz lacht und sagt: „Wenn man nicht scheitert, hat man sich nicht genug Mühe gegeben.“

Diese Einstellung sowie ihre positiven Erinnerungen an ihre Studienzeit machen sie zur perfekten Kandidatin für ein Amt, das sie seit September 2022 ausführt: Conny Scheitz wurde zur Präsidentin der Alumni Association der heutigen Constructor University gewählt. Mitglied des Netzwerks ist sie aber schon seit Jahren: „Ein großer Vorteil des Studiums an der Constructor University ist – damals wie heute – die internationale Erfahrung. Die interkulturellen Kompetenzen, die man dort erwirbt, bringen einen im Berufsleben unglaublich nach vorn“, so Scheitz. „Ich wollte dazu beitragen, dass Menschen, die nie gedacht hätten, dass sie sich eine internationale Universitätsausbildung leisten können, diese Erfahrungen ebenfalls machen dürfen. Ich wollte etwas zurückgeben, darum engagiere ich mich.“

Und das tut sie, wie sie alles tut: Mit Energie, Einsatz und voller Kraft – denn sie sitzt zusätzlich auch der Constructor University Foundation of America (CUFA) als Präsidentin vor. Die Non-Profit Organisation kümmert sich um Fundraising und vergibt Stipendien für die Constructor University, die in den ersten Jahren nach der Gründung noch International University Bremen und ab 2007 Jacobs University hieß. Ein erneuter Namenswechsel und ein damit einhergehendes Rebranding der Universität erfolgte im Herbst 2022.

Aufgrund ihrer Erfahrungen hatte Scheitz ein gutes Bild von den Herausforderungen, die eine solche Veränderung mit sich bringen würde. Scheitz hatte ja während des ersten Namenswechsels 2007 selbst noch an der Universität studiert und den Prozess miterlebt: „Ich wusste, was das für die Gemeinschaft bedeutet und dass es keine leichte Aufgabe ist, alle mitzunehmen. Das braucht Zeit. Aber wir können so viel Gutes tun, die Universität hat bereits eine großartige Infrastruktur, ein großartiges akademisches Programm und Profil“, so die Absolventin. „Die Talente, die die Uni hervorbringt, sind erstaunlich. Letztlich ist es nicht der Name, der die Universität ausmacht, es sind die Studierenden. Sie werden den Namen mit Leben füllen“, weiß Scheitz. „Veränderungen haben das Potenzial, neue Traditionen zu begründen.“

Conny Scheitz brennt nicht nur für alles, was mit der Förderung von Menschen auf den verschiedensten Ebenen zu tun hat. Vor einigen Monaten hat sie ein neues Haus gekauft. Hier werkelt sie vor allem an den Wochenenden: Sie beizt Arbeitsplatten ab, streicht die Wände, bringt neue Fußleisten an. „Es tut mir gut, etwas mit meinen Händen zu tun, wenn ich den ganzen Tag in Zoom-Calls sitze und rede. Die Arbeit am Haus ist der Ausgleich.“

Dieser Text ist Teil der Serie "Faces", in der die Constructor University Studierende, Alumni, Professor:innen und Mitarbeiter:innen vorstellt.

 

 

Über Constructor University:
Eine internationale Gemeinschaft, dynamisch und divers. Akademische Exzellenz, die höchste Standards in Forschung und Lehre gewährleistet. Studierende, die lernen, anhand ihres Wissens und Wissenschaft Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit zu schaffen: Constructor University ist eine private, top-gerankte, englischsprachige Universität. 2001 gegründet, bietet sie auf ihrem Campus mehr als 25 Studiengänge sowie Promotionsstellen an. Das Constructor-Ecosystem umfasst die Constructor University in Bremen und ein Institut im schweizerischen Schaffhausen.
Über 1.800 Studierende aus mehr als 110 Nationen profitieren von einer einzigartigen, interdisziplinären, akademischen Ausbildung mit hohem Praxisbezug. Eine lebendige Unternehmenskultur bereitet junge Fachkräfte auf eine erfolgreiche Karriere und den Eintritt in den globalen Arbeitsmarkt vor. Mit über 6.000 Alumni weltweit wächst unsere Gemeinschaft zudem stetig.
Die forschungsorientierten Projekte der Fakultät werden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft und das EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation gefördert, wie auch von weltweit führenden Unternehmen.
Das Constructor-Ecosystem profitiert von Partnerschaften mit hochrangigen Universitäten wie Carnegie Mellon, der Universität Genf oder der National University of Singapore School of Computing sowie mit Technologieunternehmen wie Anisoprint, JetBrains und ChemDiv.

Constructor ist eine globale Institution, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die wichtigsten Herausforderungen der Gegenwart anhand von Wissenschaft, Bildung und Technologie zu lösen. Neben der Universität in Bremen und einem Institut in Schaffhausen (Schweiz) stützt sich das Ecosystem auf mehrere, for-profit Unternehmen, die technologische Infrastrukturen, Programme für lebenslanges Lernen, Beratungsdienste und Finanzierung anbieten.

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