Wie sich die Corona-Pandemie auf den sozialen Zusammenhang auswirkt

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Wie kein anderes Ereignis in der jüngeren Vergangenheit hat die Corona-Pandemie das Leben von Menschen auf der ganzen Welt beeinträchtigt. In einer Sonderausgabe der Online-Fachzeitschrift „Frontiers in Sociology“, betreut von Soziolog:innen der Constructor University in Bremen und der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, dokumentieren Wissenschaftler:innen die weltweiten Auswirkungen der Pandemie auf den sozialen Zusammenhalt einzelner Bevölkerungsgruppen und Regionen.

Mandi Larsen

Hat die Pandemie die Solidarität innerhalb von Gesellschaften gefördert oder das Auseinanderdriften verstärkt? Das war eine der zentralen Fragestellungen der Forscher:innen. „Die gewonnenen empirischen Erkenntnisse vertiefen unser Verständnis über die gesellschaftlichen Folgen der Pandemie“, sagt Dr. Mandi Larsen, Soziologin an der Constructor University. „Auch um künftigen Pandemien gesellschaftspolitisch besser begegnen zu können, ist eine fundierte wissenschaftliche Grundlage wichtig.“


Gemeinsam mit ihren Fachkollegen Dr. Georgi Dragolov und Prof. Dr. Jan Delhey von der Constructor University und von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, verantwortet sie das Sonderheft von „Frontiers in Sociology“. Das Trio verfasste auch die Einleitung zur Ausgabe, veröffentlicht am 10. Mai 2023.

In neun Artikeln untersuchen die Autor:innen die Folgen der Pandemie und der restriktiven Maßnahmen, die Regierungen implementierten, um sie einzudämmen. Thematisiert werden etwa die  Auswirkungen auf vulnerable Gruppen wie Kinder, Ältere oder Migrant:innen in verschiedenen Ländern weltweit. Eine Studie befasst sich am Beispiel von Österreich mit der ideologischen Polarisierung im Verlauf der Pandemie,  eine andere mit  Corona-Leugner:innen in Deutschland. Weitere Artikel analysieren die Bedeutung von Armut oder beschreiben die Erfahrungen mit der Corona-Krise in Russland.

Gemeinsam haben alle Studien, dass sie sich auf mindestens eins der drei Kernelemente des sozialen Zusammenhalts konzentrieren. Der „Radar Gesellschaftlicher Zusammenhalt“ der Bertelsmann Stiftung, der ebenfalls von Sozialwissenschaftler:innen beider Universitäten erarbeitet wurde, benennt sie wie folgt: soziale Beziehungen einschließlich Einsamkeit, Vertrauen in die Institutionen, insbesondere politische Institutionen, sowie Bereitschaft sich gegenseitig zu helfen und sich für das Gemeinwohl zu engagieren. „Der soziale Zusammenhalt ist, was unsere Gesellschaft von innen heraus stärkt“, sagt Larsen. „Diese Sonderausgabe bringt den aktuellen Forschungsstand ein großes Stück voran.“

Eine eindeutige Antwort auf die Frage, ob die Pandemie das gesellschaftliche Miteinander fördert oder diesem schadet, liefert die Sonderausgabe aber nicht. Das sei abhängig vom länderspezifischen Kontext, von den Maßnahmen und den Phasen der Pandemie, meint die Soziologin. „Würde man diese Komplexität verstehen, so hätte man den Schlüssel zur Entwicklung von langfristigen Strategien zur Bewältigung der sozialen Folgen dieser und zukünftiger Pandemien.“

Link zur Sonderausgabe:
https://www.frontiersin.org/research-topics/30077/the-covid-19-pandemic-and-social-cohesion-across-the-globe

Wissenschaftlicher Kontakt:
Dr. Mandi Larsen | University Lecturer for Methods of Empirical Social Research
mlarsen@constructor.university | Tel: +49 421 200-3411


Bild 2: Dr. Mandi Larsen, Soziologin an der Constructor University, ist eine der Redakteur:innen des Sonderhefts in "Frontiers in Sociology" (Quelle: Constructor University)

 

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