Geschwister an der Jacobs University: Lara und Arne John
Geschwister und Kommilitonen: Arne und Lara John. (Quelle: Privat)
4. Juni 2020
Am 12. Juni feiert Arne seinen Abschluss. Diesen Tag wird er gemeinsam mit seiner Schwester Lara verbringen, das ist der Plan. Zuhause in Halstenbek bei Hamburg, zusammen mit der Mutter und wahrscheinlich der Oma. Die Studienfreunde aus der ganzen Welt zu treffen, deren Familien kennen zu lernen, das wäre sehr schön gewesen, meint Arne. Doch das geht aufgrund des Coronavirus nicht. Die Graduation der Jacobs University findet 2020 erstmals als virtuelles Event statt. „Ich freue mich trotzdem auf die Zeremonie“, meint Arne.
Die Graduation ihrer Studierenden ist der Höhepunkt des akademischen Jahres an der Jacobs University. Gäste aus aller Welt reisen zu dem fröhlichen, feierlichen und farbenfrohen Fest an – normalerweise. Erstmals in der Geschichte der Universität findet die Zeremonie als virtuelles Event statt, das viele spannende und emotionale Highlights für die Studierenden bereithält. Fröhlich, feierlich und farbenfroh geht auch online.
Einer der diesjährigen Absolventen ist Arne John. Er hat Psychologie mit dem Nebenfach Mathematik an der Jacobs University studiert, eine ungewöhnliche Kombination. „Cool, dass das an der Jacobs University möglich ist“, findet er. „In der exakten Wissenschaft Mathematik gibt es nur richtig oder falsch. In der Psychologie hingegen heißt es immer: Es kommt darauf an“, beschreibt der 25-Jährige lächelnd den Unterschied. Mathematik hatte der passionierte Schachspieler bereits zwei Jahre an der Universität Hamburg studiert, doch ohne innere Überzeugung. Vorlesungen mit über 400 Kommilitonen und der lange Anfahrtsweg zur Uni halfen nicht, die Begeisterung für das Studium zu erhöhen. „Ich wollte etwas Anderes studieren, wusste aber nicht was.“
Über eine Empfehlung von Bekannten stieß er auf das Vorbereitungsjahr an der Jacobs University, dem einjährigen Schnupperstudium, in dem die Studierenden Einblicke in verschiedene Fächer erhalten. „Das war herrlich“, meint Arne. „Ich kann viel besser im Diskurs lernen. Die Gruppen waren klein, die Professoren immer ansprechbar, ich wohnte auf dem Campus mit allen anderen, gewann schnell neue Freunde.“ Bei Arne, erzählt seine Schwester, die auch an der Jacobs University studiert, habe es plötzlich „klick“ gemacht. „Man hat richtig gesehen, wie bei ihm der Knoten platzte. Er hat jahrelang freiwillig kein Buch in die Hand genommen. Auf einmal wollte er lernen und studieren.“
Grundlagen der Psychologie – dieser Kurs hatte es ihm besonders angetan und er führte auch dazu, sich für den Psychologie-Bachelor an der Jacobs University zu entscheiden. „Es ist die Vielfalt des Faches, die mich so fasziniert. Von dem Aufbau des Gehirns, zu den Mechanismen, die uns die Welt wahrnehmen lassen, bis hin zu unserem sozialen Verhalten und wie wir unser Welt- und Selbstbild erschaffen.“ Die Faszination ist geblieben, nach seinem Bachelor will Arne einen Master machen, wahrscheinlich in Allgemeiner Psychologie.
Dass sich Arne so wohl fühlte an der Jacobs University, hat auch mit Lara zu tun. Sie begleitete ihren drei Jahre älteren Bruder bei dessen ersten Besuch auf dem Campus und ihr war sofort klar: „Hier will ich auch mal hin.“ Es war die Internationalität an der Universität mit Studierenden aus über 120 Nationen und der englischsprachige Unterricht, der sie besonders reizte. Wie Arne absolvierte sie das Vorbereitungsjahr, sie wohnten beide im Krupp College, einer von vier Unterkünften auf dem Campus. Doch anders als ihr Bruder entschied sie sich für das Studienfach „International Relations: Politics and History“. Sie ist mit ihrer Studienwahl sehr zufrieden – besonders der enge Kontakt zu den Professorinnen und Professoren ist ihr wichtig. „Wir haben super Lehrerende, die viel fordern, aber uns auch fördern“, meint Lara.
Lara und Arne sind nicht nur Geschwister, sie sind auch sehr gute Freunde. „Ich bin sehr froh einen Bruder wie Arne zu haben. Er ist immer für mich da, auch wenn ich mal traurig bin“, sagt Lara. Trotz aller Nähe sind beide sehr eigenständige Persönlichkeiten mit unterschiedlichen Interessen, Eigenschaften und Hobbies. „Arne ist sehr logisch und analytisch, er versucht Probleme zu lösen. Ich bin emotionaler und kreativer, male und schreibe gerne“, sagt Lara, die Motorrad fährt statt Schach zu spielen.
Lara ist in der studentischen Selbstverwaltung der Jacobs University aktiv, sie ist Vorsitzende des akademischen Komitees, einem Gremium, in dem es um die akademische Weiterentwicklung der Universität geht. Und sie leitet den studentischen Theaterclub.
Doch auch bei ihr stehen die Zeichen auf Abschied, zumindest kurzzeitig. Sie hat sich, mit Unterstützung ihrer Professoren, für ein prestigeträchtiges Fulbright-Stipendium qualifiziert und wollte im Herbst ein Auslandssemester an der Washington State University in den USA absolvieren. Weil sie das wahrscheinlich nicht antreten kann, sucht die derzeit nach einer Alternative in Europa.
Im kommenden Jahr wird Lara ihren Abschluss machen. Gut möglich, dass sie die Zeremonie erneut gemeinsam mit Arne erleben wird. Denn die Jacobs University hat den diesjährigen Absolventen angeboten, auch an einer der zukünftigen Abschlussfeiern auf dem Campus teilzunehmen. Mit Freunden aus aller Welt, dem traditionellen Hütewurf und mit allem, was so dazu gehört.
Dieser Text ist Teil der Serie "Faces of Jacobs", in der die Jacobs University Studierende, Alumni, Professoren und Mitarbeiter vorstellt. Weitere Folgen sind unter www.jacobs-university.de/faces/de zu finden.
Über die Jacobs University Bremen:
In einer internationalen Gemeinschaft studieren. Sich für verantwortungsvolle Aufgaben in einer digitalisierten und globalisierten Gesellschaft qualifizieren. Über Fächer- und Ländergrenzen hinweg lernen, forschen und lehren. Mit innovativen Lösungen und Weiterbildungsprogrammen Menschen und Märkte stärken. Für all das steht die Jacobs University Bremen. 2001 als private, englischsprachige Campus-Universität gegründet, erzielt sie immer wieder Spitzenergebnisse in nationalen und internationalen Hochschulrankings. Ihre mehr als 1.500 Studierenden stammen aus mehr als 120 Ländern, rund 80 Prozent sind für ihr Studium nach Deutschland gezogen. Forschungsprojekte der Jacobs University werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft oder aus dem Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der Europäischen Union ebenso gefördert wie von global führenden Unternehmen.
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