Heimspiel für Constructor University Alumnus: Dr. Ali Haider, Doktorand der Abschlussklasse 2015
Nachdem er 2015 an der Constructor University promoviert hatte, begann Dr. Ali Haider eine Karriere an der Top-Universität seines Heimatlands Pakistan, der Quaid-i-Azam. Nur war es Zeit für ein “Heimspiel” anderer Art: Einen Besuch seiner Alma Mater, der Constructor University. Für unsere Serie “Faces of Constructor” sprachen wir mit Dr. Haider über seine Zeit hier in Bremen und seine Uni in Pakistan.
Dr. Haider, Sie haben 2015 an der CU promoviert, bevor Sie in Ihrem Heimatland Pakistan eine akademische Laufbahn begonnen haben. Kürzlich waren Sie zu Besuch an der Constructor University. Erzählen Sie uns etwas über Ihren bisherigen Werdegang.
Ich habe 2015 an der Constructor University promoviert und anschließend ein 10-monatiges Postdoc-Stipendium absolviert. Im Jahr 2016 kam ich über das Interimsprogramm für frische PhDs (IPFP) der Higher Education Commission Pakistan zur Quaid-i-Azam University. 2018 wechselte ich auf eine unbefristete Fakultätsstelle und wurde im Dezember 2023 auf eine außerordentliche Professur befördert. Im Rahmen dieser Stelle hatte ich auch Gelegenheit, erneut die Constructor University zu besuchen, zunächst im Sommer 2019 und erneut im Sommer 2024, mit Unterstützung des DAAD-Wiedereinladungsprogramms.
Was hat Sie dazu bewogen, zurückzukehren und wieder mit dem Campus, der Campus-Gemeinschaft und den Professor*innen hier in Kontakt zu treten?
Mich zieht es zurück an die Constructor University, weil die herzliche, offene Gemeinschaft für mich wie ein zweites Zuhause geworden ist. Die Mitarbeitenden und Fakultätsmitglieder, insbesondere Prof. Ulrich Kortz und Prof. Wagner, haben mich immer unglaublich unterstützt und es mir sehr leicht gemacht, wieder in meinen alten Rhythmus zurückzukehren. Durch das Wiedereinladungsprogramm des DAAD hatte ich die Möglichkeit, andere Institutionen in Deutschland zu besuchen, aber am liebsten bin ich immer noch an der Constructor University. Hier fühle ich mich zuhause und kann mich ohne zu zögern auf meine Forschung konzentrieren.
Was hat sich seit Ihrer Studienzeit verändert? Und gibt es etwas Deutsches oder Bremisches, das Sie vermissen?
Der Charme und Charakter der Universität sind weitgehend unverändert geblieben, mit der gleichen einladenden Atmosphäre und den freundlichen Menschen. Was ich am meisten vermisse, ist die Zeit, die ich während meiner Doktorandenzeit mit meiner Familie in Bremen verbracht habe: wir haben uns Feuerwerke angesehen, die Stadt erkundet und gemeinsame Wochenendausflüge unternommen. Die friedliche Atmosphäre im ländlichen Umfeld von Bremen, vor allem entlang der Weser, ist mir sehr in Erinnerung geblieben.
Gibt es etwas, das Sie rückblickend anders machen würden, wenn Sie noch einmal na der Constructor University studieren würden?
Ich bereue es, dass ich während meiner Zeit hier nicht die Möglichkeit hatte, Deutsch zu lernen. Mit einem vollen Terminkalender, der Familienleben und Promotion unter einen Hut bringen musste, hatte ich nicht die Möglichkeit, Sprachkurse zu belegen. Wenn ich es noch einmal machen müsste, würde ich mir auf jeden Fall Zeit nehmen, Deutsch zu lernen und noch tiefer in die lokale Kultur und Gesellschaft einzutauchen.
Welche Erfahrungen haben Sie persönlich und beruflich in Ihrer Karriere in Pakistan beeinflusst?
Meine Zeit an der Constructor University hat mein Privatleben und meine Persönlichkeit sehr geprägt. Ich konnte hier meine Forschungsfähigkeiten ausbauen, mein Selbstvertrauen stärken und gleichzeitig durch den Umgang mit Menschen verschiedener Nationalitäten meinen kulturellen Horizont erweitern.
Welche Beziehungen konnten Sie während ihrer Zeit an der CU aufbauen, die Sie besonders geprägt haben? Gab es so etwas wie eine*n Mentor*in?
Besonders geprägt haben mich meine Betreuer Prof. Kortz und Prof. Wagner, die mich in Forschungsfähigkeiten und Charakterisierungstechniken unterstützt haben. Zudem entstanden bedeutende Freundschaften mit Personen aus verschiedenen Kulturkreisen, wie zum Beispiel aus Indien, China und dem Libanon, unter anderem. Wir sind in Kontakt geblieben und haben sogar nach meinem Weggang von der Constructor University noch mehrere gemeinsame Arbeiten veröffentlicht.
Professor Kortz war in der Tat ein Mentor für mich, der mich nicht nur durch wissenschaftliche Herausforderungen begleitet hat, sondern auch eine bedeutende Rolle in meiner charakterlichen Entwicklung und meinem persönlichen Wachstum spielte. Er hat mir viele wertvolle Impulse auch für das Leben außerhalb der Wissenschaft mitgegeben.
Worauf konzentriert sich Ihre Forschung in Ihrer Heimat? Was haben Sie an der Constructor University gelernt, das Ihnen hilft, dabei erfolgreich zu sein?
Meine Forschung in meiner Heimat konzentriert sich auf die Grundlagen der anorganischen Chemie und die Entwicklung fortschrittlicher Materialien für Energieumwandlung und Speicher. Ich arbeite weiterhin mit meinen Professoren und ihrem Team (Dr. Bassem, Dr. Talha Nisar) von der Constructor University zusammen, die wertvolle Unterstützung und Zugang zu Einrichtungen bieten. Ihre Unterstützung hat wesentlich dazu beigetragen, dass ich z.B. die Goldmedaille der Chemical Society of Pakistan (2021) und den Dr. M. Raziuddin Siddiqi Prize in Chemistry for Scientists under 40 (2024) zu meinen Erfolgen zählen kann.
Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
In den nächsten 5 Jahren sehe ich mich als Forscher im Bereich nachhaltige Energie und Chemie. Mein Ziel ist es, wirkungsvolle Beiträge zu innovativen Materialien und Technologien zu leisten, eine renommierte Forschungsgruppe aufzubauen, mit internationalen Experten zusammenzuarbeiten und die nächste Generation von Wissenschaftler*innen zu begleiten.
Fragen beantwortet:
Dr. Ulrich Kortz | Professor of Chemistry
ukortz@constructor.university | +49 172 367 7317