Ishansh Gupta: Datenanalyst mit Willen zur Veränderung
Als Repräsentant seines Master-Jahrgangs hielt Ishansh Gupta gemeinsam mit einem Freund und Kommilitonen die feierliche Rede auf der diesjährigen Abschlussfeier an der Jacobs University. (Quelle: Jacobs University)
20. Juli 2021
Aktiv zu sein, selbst zu agieren, Dinge anzugehen und auszuprobieren – das ist ihm wichtig. Mit dieser Haltung hat Ishansh Gupta in Indien als Student eine App entwickelt und ein Start-up gegründet. Sie führte ihn zum Data Engineering Studium an die Jacobs University nach Bremen – und zu wissenschaftlichen Projekten mit dem SV Werder Bremen und Think Tank von BMW. Nicht weiter verwunderlich also, dass der 23-Jährige als Repräsentant seines Master-Jahrgangs gemeinsam mit einem Freund und Kommilitonen die feierliche Rede auf der diesjährigen Abschlussfeier an der Jacobs University hielt.
„Ich möchte meine Träume umsetzten“, sagt Ishansh. Seit seiner Kindheit hatten diese Träume mit Technik und Computern zu tun. Es begann mit Spielen am PC, setzte sich mit dem Programmieren von Webseiten fort. „Schnell merkte ich, dass ich da richtig gut drin bin“, erzählt Ishansh. Entgegen der Familientradition – seine Eltern sind beide Ärzte – entschloss er sich, am renommierten SRM Institute of Science and Technology im indischen Bundesstaat Tamil Nadu den Bachelor-Studiengang Computer Science Engineering zu absolvieren.
Kaum an der Universität eingeschrieben, entwickelte er eine bis heute erfolgreiche App, mit der die Studierenden ausrechnen können, wie sich einzelne Semesternoten auf ihren Gesamtdurchschnitt auswirken. Später im Studium gründete er gemeinsam mit Freunden ein Start-up, das Studierende mit Vorträgen oder in Workshops zur unternehmerischen Tätigkeit motivieren sollte.
Dann kam der Winter 2018. Zwei Monate verbrachte Ishansh im Rahmen eines Praktikums als Tutor in Data Science in Polen – es war eine Reise mit Folgen. Bei einem Zwischenstopp in Berlin lernte er Studierende aus Indien kennen, die ihm von der Jacobs University erzählten. Er informierte sich weiter und ihm gefiel, was er erfuhr. „Die Internationalität und auch der Master-Studiengang ‚Data Engineering‘ mit seiner Praxisorientierung haben mich sofort angesprochen“. Er bewarb sich und wurde für die begehrten, gut drei Dutzend Studienplätze angenommen und erhielt sogar ein Stipendium. Im August 2019 kam er nach Bremen.
„Die Jacobs University spielt eine ganz wichtige Rolle in meinem Leben“, erzählt Ishansh. „Sie hat mir ganz viel ermöglicht. Die Professoren nehmen sich Zeit und hören dir zu. Die Mitarbeitenden unterstützen dich, wo sie können. Die Universität hat mich auch gelehrt, nie aufzugeben und an mich zu glauben.“
Denn der Anfang war holperig. Erstmals für längere Zeit von der Familie getrennt zu sein, in einer neuen Kultur zurechtzukommen, ist für niemanden einfach. Ungewohnt für ihn, fiel er im ersten Semester durch eine seiner Prüfungen. Schnell fing er sich aber wieder. Ishansh engagierte sich bei AIESEC, der weltweit größten, jugend-geführten Studierendenorganisation, die Praktika und soziale Projekte für junge Menschen im Ausland vermittelt. Ishansh wurde zum Vize-Präsident der Bremer Sektion gewählt. „Durch AIESEC habe ich viele Freunde gewonnen, das hat mir sehr geholfen.“
Auch im Studium lief es schnell wieder sehr gut. Der Cricket-Fan wurde Team-Leader eines Kooperationsprojekts der Jacobs University mit dem SV Werder Bremen, in dem Studierende Leistungsdaten der Fußballprofis aufarbeiteten, sie vereinheitlichten und visualisierten. Aus dem Semesterprojekt entwickelte Ishansh seine Masterarbeit. „Durch das Monitoring verschiedener Gesundheitsdaten kann das Training gezielter gesteuert werden. Die Datenanalyse kann dazu beitragen, Spieler besser zu machen.“ Davon sei er überzeugt, sagt er.
Was für Fußballspieler gilt, gilt für viele Bereiche – Daten werden überall erzeugt, ihre Analyse ist ein boomendes Feld. Derzeit absolviert Ishansh ein Praktikum beim BMW Supply Chain Innovation Think Tank in München. Dieser hat das Ziel, die komplexen Lieferketten des Weltkonzerns mithilfe neuer Technologien zu optimieren. Wie an der Jacobs University arbeitet er in einem sehr diversen, internationalen Team, das verschiedene Anwendungsfälle entwickelt und mit dem BMW Management im Austausch ist über Trends und Wachstumsmöglichkeiten im Bereich Data Science. Auch das Recruiting der besten Köpfe im Bereich Data Science und Supply Chain Management ist Teil seines Jobs.
Ishansh teilt sich in München ein Apartment mit zwei weiteren Studierenden der Jacobs University, die ebenfalls bei BMW arbeiten. Er fühlt sich wohl in dem Unternehmen und wahrscheinlich wird er dem Automobilhersteller erhalten bleiben – als Doktorand. Wissenschaftlich würde er dann betreut werden von Dr. Hendro Wicaksono, Professor für Industrial Engineering an der Jacobs University, bei dem er schon seine Masterarbeit schrieb. Das wäre eine Win-win-Situation für alle: für Ishansh, für BMW und für die Jacobs University, von der er sagt, dass sie sein Leben zum Besseren verändert habe. „Das sage ich nicht nur so, das kommt von Herzen.“
Dieser Text ist Teil der Serie "Faces of Jacobs", in der die Jacobs University Studierende, Alumni, Professor:innen und Mitarbeitende vorstellt. Weitere Folgen sind unter www.jacobs-university.de/faces/de zu finden.
Über die Jacobs University Bremen:
In einer internationalen Gemeinschaft studieren. Sich für verantwortungsvolle Aufgaben in einer digitalisierten und globalisierten Gesellschaft qualifizieren. Über Fächer- und Ländergrenzen hinweg lernen, forschen und lehren. Mit innovativen Lösungen und Weiterbildungsprogrammen Menschen und Märkte stärken. Für all das steht die Jacobs University Bremen. 2001 als private, englischsprachige Campus-Universität gegründet, erzielt sie immer wieder Spitzenergebnisse in nationalen und internationalen Hochschulrankings. Ihre mehr als 1.500 Studierenden stammen aus mehr als 110 Ländern, rund 80 Prozent sind für ihr Studium nach Deutschland gezogen. Forschungsprojekte der Jacobs University werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft oder aus dem Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der Europäischen Union ebenso gefördert wie von global führenden Unternehmen.
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