Jonathan Khotso Majingo: Studierender, Unternehmer und engagierter Weltbürger
11. November 2021
Heute muss Jonathan lachen, wenn er an die Zeit im November vergangenen Jahres zurückdenkt: „Ich hatte ein echtes Problem.“ Ihm war das Geld ausgegangen, Rechnungen mussten bezahlt werden und auf Unterstützung von zuhause konnte er nicht hoffen. Was tun? Ein eigenes Business gründen! Der damals 19-jährige zog los, kaufte Milch und startete mit einem Freund „Wake N`Shake“. Ihr Angebot: Milchshakes und Smoothies für die Mitstudierenden auf dem Campus der Jacobs University zubereiten. „Das“, sagt er rückblickend, „war eine der besten Erfahrungen meines bisherigen Lebens.“
Per WhatsApp boten sie ihre Getränke an, von 20 Uhr bis Mitternacht, auch am Wochenende. Die Idee kam an, bis zu 40 Bestellungen gingen täglich ein. „Einkauf, Herstellung, Vertrieb – das alles zu managen war neben dem Studium eine große Herausforderung“, erinnert sich Jonathan. Um schneller zu sein, lieferte das Duo auf dem weitläufigen Campus mit dem Skateboard aus und stellte schließlich zur Unterstützung eine Hilfskraft ein. Sogar eigene Verpackungen und Treuekarten entwarfen sie und schrieben schwarze Zahlen.
„Just do it!“ – Das Motto von Nike spricht Jonathan an. Es ist ein bisschen auch sein eigenes. Die Initiative zu ergreifen, Chancen und Möglichkeiten aktiv zu suchen und auch zu nutzen, das ist ihm wichtig. „Man darf nicht darauf warten, dass einen Chancen über den Weg laufen. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass das nicht passiert“, sagt er lachend. Seine Mitstudierenden möchte Jonathan ermutigen, die sich ihnen bietenden Möglichkeiten zu nutzen. „Es kommt auf einen selber an. Die Jacobs University öffnet einem so viele Türen. Man muss nur durchgehen.“
Kein Wunder also, dass er nicht lange zögerte, als ihn die Frage erreichte, ob er sich als Botschafter seines Heimatlandes Botswana für „One Young World,“ ein globales Forum für junge Führungskräfte, beworben wolle. Die Organisation bringt auf ihren internationalen Konferenzen alljährlich Nachwuchstalente aus der ganzen Welt zusammen, die die Zukunft aktiv mitgestalten und Lösungen für globale Probleme suchen wollen. Prominente Gastredner wie Bob Geldorf oder Lewis Hamilton sprachen auf dem Treffen im Sommer in München. Teilnehmende aus mehr als 190 Ländern waren dabei, unter ihnen auch Jonathan. Der Austausch, die Workshops und Podiumsdiskussionen haben ihn begeistert. „Viele Teilnehmende haben die Herausforderungen beschrieben, mit denen sie konfrontiert sind. Direkte Einblicke in die Erfahrungswelten so spannender Persönlichkeiten zu erhalten, war eine tolle Erfahrung.“
, Wake N'Shake, Jonathans Unternehmen als Erstsemester an der Jacobs University, war eine clevere Lösung für finanzielle Hindernisse, mit denen er während seines Starts in Bremen konfrontiert war (Bildquelle: Jonathan Majingo).Der Fußballfan, der in der Mannschaft der Jacobs University als Verteidiger kickt, ist selbst ein Weltbürger. Seine Mutter arbeitet für das Außenministerium Botswanas. Jonathan hat in Zimbabwe, den USA, Japan, England und Südafrika gelebt und immer internationale Schulen besucht, zuletzt die African Leadership Academy in Johannesburg.
Als er auf der Suche nach einer Universität war, war Internationalität ein Aspekt, der ihm sehr wichtig war. Doch das war nicht das einzige Auswahlkriterium. Sie sollte englischsprachig sein, ihm eine hochwertige Ausbildung ermöglichen und sich in Deutschland befinden. „Hier haben Hochschulabsolventen viele Möglichkeiten sich persönlich und beruflich zu entfalten. Für mich ist Deutschland das Land in Europa, das einem die besten Startbedingungen für die eigene Karriere bietet.“
Die Entscheidung für die Jacobs University fiel ihm leicht. Sie erfüllte nicht nur alle Kriterien, er kannte auch Absolvent: innen, die ihm die Universität wärmsten empfohlen hatten. Im Spätsommer 2020 begann Jonathan sein Studium des Fachs „Industrial Engineering and Management“, ein interdisziplinäres Programm, das technisch-naturwissenschaftliche Aspekte des Ingenieurwesens mit Teilbereichen der Wirtschaftswissenschaften vereint. „Das tolle daran ist, dass das Studium an der Jacobs University so anwendungsorientiert ist. Ich lerne jeden Tag Dinge, die ich im Job gebrauchen kann.“
Milchshakes und Smoothies produziert Jonathan inzwischen nicht mehr. Er möchte sich verstärkt auf Bereiche konzentrieren, die relevant für sein Studium sind. Zunächst arbeitete er bei Statista, ein deutsches Online-Portal für Statistik, dann bei der Patrizia AG. Für den Anbieter von Immobilieninvestments in Europa beschäftigt er sich unter anderem mit innovativen Start-ups, analysiert und bewertet sie. „Das kommt dem schon sehr nahe, was ich nach Beendigung meines Studiums einmal machen möchte.“
Bis dahin ist es noch ein wenig hin. Im Sommer 2023 wird Jonathan graduieren. Anschließend möchte er Berufserfahrung sammeln, am liebsten in Deutschland. Zuvor aber stehen noch andere Dinge an. Das für Studierende der Jacobs University obligatorische Praktikum etwa, das er im Frühjahr bei einer Consulting-Firma in Hamburg absolvieren wird. Oder das nächste Jahrestreffen von One Young World, das in Tokio stattfinden wird. Natürlich möchte auch Jonathan dabei sein. Schließlich muss man seine Möglichkeiten nutzen.
Über die Jacobs University Bremen:
In einer internationalen Gemeinschaft studieren. Sich für verantwortungsvolle Aufgaben in einer digitalisierten und globalisierten Gesellschaft qualifizieren. Über Fächer- und Ländergrenzen hinweg lernen, forschen und lehren. Mit innovativen Lösungen und Weiterbildungsprogrammen Menschen und Märkte stärken. Für all das steht die Jacobs University Bremen. 2001 als private, englischsprachige Campus-Universität gegründet, erzielt sie immer wieder Spitzenergebnisse in nationalen und internationalen Hochschulrankings. Ihre mehr als 1.500 Studierenden stammen aus mehr als 110 Ländern, rund 80 Prozent sind für ihr Studium nach Deutschland gezogen. Forschungsprojekte der Jacobs University werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft oder aus dem Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der Europäischen Union ebenso gefördert wie von global führenden Unternehmen.
Kontakt:
Heiko Lammers | Corporate Communications & Public Relations
h.lammers [at] jacobs-university.de | Tel.: +49 421 200-4532