Muhammad Ali Alam: Wie man Gründungsinteressierte vernetzt
Ali organisierte und moderierte die Veranstaltung "Innovators Unplugged" auf dem Campus der Constructor University in Bremen. (Quelle: Constructor University)
Wie kann ich ein Start-up gründen? Wie setze ich eine Geschäftsidee um? Und was gilt es, dabei zu beachten? Um diese Fragen zu klären und die eigene Gründungsidee zu zünden, braucht es den Austausch unter Gleichgesinnten. Das weiß auch Muhammad Ali Alam. Der Student der Constructor University in Bremen ist selbst Gründer und will Gründungsinteressierte zusammenbringen.
Aus diesem Grund hat Ali die Networking-Veranstaltung „Investors Unplugged“ initiiert. Im Dezember brachte das Event mehr als 100 Menschen zusammen, die sonst eher wenig miteinander zu tun hatten: Gründer:innen aus der Bremer Start-up Szene haben sich mit Studierenden und Wissenschaftler:innen der internationalen, englischsprachigen Constructor University vernetzt. „Ich möchte helfen, die Fäden zusammenzuführen. Die Leute haben so viele gute Ideen, oft fehlt nur die Möglichkeit zum Austausch und ein wenig Beratung“, meint der 22-Jährige.
Ali weiß genau, wovon er spricht: Bereits mit 18 Jahren gründete er sein erstes Start-up Protagonist Pro, eine Lernplattform für Schüler:innen, die darauf abzielte, Wissen spielerisch zu vermitteln. Die Plattform war auch Ausdruck seiner eigenen Erfahrungen mit dem Schulsystem: „Kinder bringen tolle Sachen zustande, wenn ihre Neugier geweckt wird“, meint Ali. „Bei mir war das selten der Fall. Meine Schulzeit war meistens darauf ausgerichtet, Prüfungen gut zu bestehen. Ich war aber mehr an Themen interessiert, nicht an Noten.“
Geboren in Pakistan, wuchs Ali in Singapur auf. Seine Eltern sind beide Wissenschaftler: innen, Ortswechsel waren nichts Ungewöhnliches für die Familie. Das internationale Umfeld, in dem er zuhause war, führte ihn letztlich nach einem kurzen Zwischenstopp als Jura-Student am University College London an die Constructor University mit Studierenden aus mehr als 110 Nationen, die damals noch Jacobs University hieß. „Sich mit Menschen mit ganz unterschiedlichen kulturellen Hintergründen auszutauschen, habe ich immer als besonders anregend empfunden.“
Die Möglichkeiten, die der Campus in Bremen-Nord für Gründungsinteressierte bietet, nutzt Ali konsequent. Mit seinem Team und dem vom ihm entwickelten Start-up „Nukleus“ gewann er 2021 den „JacobsHack“, ein Event bei dem Studierende innerhalb von 24 Stunden innovative Lösungen zu einem vorgegebenen Thema entwickeln. Auch für studentische Clubs, die sich mit Gründungen beschäftigen, wie dem Hult Club oder dem Google Developers Student Club, engagiert sich Ali, der International Business Administration an der Constructor University studiert.
Fast zwangsläufig kam er so in Kontakt mit der Doktorandin Sonja Mattfeld, die für die Universität die Start-up-Option „J-CUB“ betreute. Mit diesem Studienprogramm unterstützt die Constructur University studentische Gründer:innen von der Ideenentwicklung bis hin zur Marktreife der Ideen. Mattfeld half Ali, Investors Unplugged auf die Beine zu stellen. Als „dynamischen, energiegeladenen, engagierten, empathischen und cleveren Menschen, der immer in Netzwerken denkt“, beschreibt sie Ali.
Nicht weiter verwunderlich also, dass er sich auch für Exoheal engagiert, ein Projekt des studentischen Start-ups V-Bionic, das helfen will, Handlähmungen zu heilen. Dafür hat das Exoheal-Team eine robotergestützte Stützstruktur entwickelt, ein Exoskelett, das Robotik und Neurowissenschaften miteinander kombiniert. Beim weltweiten Microsoft Imagine Cup 2022 belegte das Team mit seiner Lösung den ersten Platz und kassierte eine Siegprämie von 100.000 US-Dollar.
Exoheal steht exemplarisch für das, was Ali am Gründen so fasziniert. „Im Kern geht es darum ein Problem zu lösen, eine Idee umzusetzen, von der andere profitieren und die selbst auch profitabel ist“, sagt er. „Wir wollen etwas Schaffen, das anderen hilft.“ Helfen möchte er auch der Stadt Bremen: nämlich grüner und nachhaltiger zu werden. Gemeinsam mit der Waldschule Schwanewede und anderen Studierenden hat er im Rahmen des Community Impact Projects der Constructor University eine Umweltinitiative gestartet. Unter dem Hashtag #100greenPallets zielt sie darauf ab, 100 Pflanzpaletten aus günstigen und recycelten Paletten aufzustellen und diese zu begrünen, um CO2-Emmissionen auszugleichen. Unterstützer: innen für das Projekt werden noch gesucht.
Ali feilt auch an einer eigenen Idee für ein Start-up. Seit gut einem Jahr ist er schwerhörig. „Das kam ganz plötzlich“, erzählt er. Eine praktikable und kostengünstige Lösung für Menschen mit Hörverlust möchte er gerne entwickeln. Doch zunächst steht in diesem Sommer der Studienabschluss an. Anschließend will Ali, der gerne kocht und wandert, mit seinem selbstgebauten Rad eine mehrmonatige Tour durch Europa machen. „Ich brauche mal eine Pause, bevor ich mich wieder in die Arbeit stürze“, sagt er. Bei Exoheal wird er anschließend wieder einstiegen und auch seine eigene Idee vorantreiben. Irgendwann aber möchte er in die Beratung wechseln: für Start-ups, die sich in ihrer Anfangsphase befinden.
Dieser Text ist Teil der Serie "Faces", in der die Constructor University Studierende, Alumni, Professor: innen und Mitarbeiter: innen vorstellt.
Über Constructor University:
Eine internationale Gemeinschaft, dynamisch und divers. Akademische Exzellenz, die höchste Standards in Forschung und Lehre gewährleistet. Studierende, die lernen, anhand ihres Wissens und Wissenschaft Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit zu schaffen: Constructor University ist eine private, top-gerankte, englischsprachige Universität. 2001 gegründet, bietet sie auf ihrem Campus mehr als 25 Studiengänge sowie Promotionsstellen an. Das Constructor-Ecosystem umfasst die Constructor University in Bremen und ein Institut im schweizerischen Schaffhausen.
Über 1.800 Studierende aus mehr als 110 Nationen profitieren von einer einzigartigen, interdisziplinären, akademischen Ausbildung mit hohem Praxisbezug. Eine lebendige Unternehmenskultur bereitet junge Fachkräfte auf eine erfolgreiche Karriere und den Eintritt in den globalen Arbeitsmarkt vor. Mit über 6.000 Alumni weltweit wächst unsere Gemeinschaft zudem stetig.
Die forschungsorientierten Projekte der Fakultät werden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft und das EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation gefördert, wie auch von weltweit führenden Unternehmen.
Das Constructor-Ecosystem profitiert von Partnerschaften mit hochrangigen Universitäten wie Carnegie Mellon, der Universität Genf oder der National University of Singapore School of Computing sowie mit Technologieunternehmen wie Anisoprint, JetBrains und ChemDiv.
Constructor ist eine globale Institution, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die wichtigsten Herausforderungen der Gegenwart anhand von Wissenschaft, Bildung und Technologie zu lösen. Neben der Universität stützt sich das Ecosystem auf mehrere, for-profit Unternehmen, die technologische Infrastrukturen, Programme für lebenslanges Lernen, Beratungsdienste und Finanzierung anbieten: Alemira by Constructor, Rolos by Constructor, Constructor Learning und Constructor Capital.