Prof. Dr. Christian Stamov Roßnagel: Der Organisationspsychologe
Prof. Dr. Christian Stamov Roßnagel beschäftigt sich als Organisationspsychologe mit dem Management des demografischen Wandels und der Transformation. (Quelle: Jacobs University)
30. Oktober 2019
So viel Wandel war selten. Für die Technologiesprünge stehen Schlagworte wie Digitalisierung, Automatisierung oder künstliche Intelligenz. Diese gehen mit neuen, agilen und mobilen Arbeitsformen einher und treffen in Unternehmen auf Beschäftigte, die oft älter sind, denen Veränderungen schwerfallen, die Transformationsängste haben. Als Organisationspsychologe beschäftigt sich Prof. Dr. Christian Stamov Roßnagel mit dem Management des demografischen Wandels und der Transformation. Er sagt: „Wir haben alle Hände voll zu tun.“
Die Lernfähigkeit der Beschäftigten zu fördern, sie zu qualifizieren, das ist das Ziel. Der 52-Jährige setzt dabei jüngste wissenschaftliche Erkenntnisse in die Praxis um. Zu seinen Auftraggebern gehören weltweit führende Automobilhersteller. „Es geht darum, die Lernenden zu ermächtigen, ihr Lernen selber in die Hand zu nehmen und zu steuern“, sagt Roßnagel. Die konventionellen Weiterbildungsangebote der Unternehmen würden individuelle Unterschiede in der Lernfitness viel zu selten berücksichtigen.
Gefördert wird Lernfitness durch das richtige Lerndesign. Statt der üblichen, oft vagen Lernziele, werden hier konkrete, messbare Ergebnisse definiert, die auch die Lehr-Lern-Aktivitäten bestimmen. Am Ende steht eine präzise Rückmeldung, das Assessment, aus der Lehrende und Lernende gleichermaßen ablesen können, ob die zuvor definierten Ergebnisse erreicht wurden. Stamov Roßnagels Projekte zeigen, dass die Lerneffizienz dadurch deutlich erhöht werden kann.
Stamov Roßnagel führt selbst betriebliche Trainings durch und bildet Trainer in den Betrieben weiter. Und er forscht darüber, wie künstliche Intelligenz eingesetzt werden kann, um das Lernen einfacher zu machen und insbesondere Älteren die Arbeit zu erleichtern. So entwickelt er gemeinsam mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz sowie den Unternehmen Airbus, Festo und Lufthansa unter Leitung des Demographie-Netzwerks ddn e.V. eine Software, die Lernangebote bestmöglich auf den Lernenden mit seinen persönlichen Stärken zuschneiden soll.
So wie er in Unternehmen die Selbstmanagementfähigkeiten der Arbeitnehmer stärken will, versucht er bei seinen Studierenden die Neugier und den Willen zum Forschen zu fördern. Sie sollen in der Lage sein, selbst Probleme zu lösen, Entscheidungen zu fällen, neue Ansätze zu entwickeln – Fähigkeiten, die auch später im Beruf gefragt sind, ganz unabhängig von Art oder Branche der Tätigkeit.
„Das geht am besten, indem man die Studierenden ab dem ersten Semester in die Forschung einbindet“, findet Stamov Roßnagel. Die Förderung zur Selbstständigkeit geht aber noch weiter. Die Studierenden können sich nicht nur an den Projekten ihrer Professorinnen und Professoren beteiligen. In Absprache mit ihnen können sie auch ihre eigene Forschung entwickeln. „Das“, sagt Stamov Roßnagel, „ist wirklich sehr besonders an der Jacobs University.“
Dieser Text ist Teil der Serie „Faces of Jacobs", in der die Jacobs University Studierende, Alumni, Professoren und Mitarbeiter vorstellt. Weitere Folgen sind unter www.jacobs-university.de/faces/de zu finden.
Über die Jacobs University Bremen:
In einer internationalen Gemeinschaft studieren. Sich für verantwortungsvolle Aufgaben in einer digitalisierten und globalisierten Gesellschaft qualifizieren. Über Fächer- und Ländergrenzen hinweg lernen, forschen und lehren. Mit innovativen Lösungen und Weiterbildungsprogrammen Menschen und Märkte stärken. Für all das steht die Jacobs University Bremen. 2001 als private, englischsprachige Campus-Universität gegründet, erzielt sie immer wieder Spitzenergebnisse in nationalen und internationalen Hochschulrankings. Ihre mehr als 1600 Studierenden stammen aus mehr als 120 Ländern, rund 80 Prozent sind für ihr Studium nach Deutschland gezogen. Forschungsprojekte der Jacobs University werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft oder aus dem Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der Europäischen Union ebenso gefördert wie von global führenden Unternehmen.
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