„Vielfalt ist Bereicherung, Toleranz ein Gewinn“: Jacobs University eröffnet neues Akademisches Jahr
07. September 2018
Mit einer deutlichen Botschaft für Respekt ist die Jacobs University Bremen in ihr neues Akademisches Jahr gestartet. Vor mehr als 500 Studierenden, Professoren, Mitarbeitern und Gästen bezog Universitätspräsident Prof. Dr. Michael Hülsmann anlässlich der rechtsextremen Ausschreitungen in Chemnitz Stellung gegen Intoleranz, Nationalismus, Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung. Hülsmann, der bei der Eröffnungsfeier des neuen Akademischen Jahres ursprünglich über die Rolle von Wissenschaft und Universitäten sprechen wollte, hatte seine Rede kurzfristig geändert. „Angesichts der jüngsten Entwicklungen in Deutschland sowie in vielen anderen Ländern Europas und weiteren Teilen der Welt kann niemand zurückbleiben und in der Privatsphäre verharren. Daher fühle ich mich gezwungen und verpflichtet, ein anderes Thema anzusprechen: Respekt!“
Globale Herausforderungen könnten nur durch globale Zusammenarbeit gemeistert werden, nicht durch Rückzug auf nationale Egoismen: „Vielfalt ist Bereicherung, Toleranz ein Gewinn“, sagte Hülsmann. Wechselseitiger Respekt sei die einzige Haltung, die es ermögliche, mit anderen Menschen zu kooperieren. „Und das ist es, worum es uns an der Jacobs University geht“, so der Präsident der englischsprachigen Universität, deren Studierende aus mehr als 100 Ländern kommen: „In unserer Gemeinschaft sind wir uns der kulturellen Unterschiede bewusst und achten wechselseitig auf die Bedürfnisse von Angehörigen anderer Nationen oder eines anderen Geschlechts. Wir erkennen, dass unser individueller kultureller Rahmen dazu führt, dass wir etwas in einer bestimmten Art und Weise tun, und wir sprechen miteinander darüber, warum wir dies so tun, wie wir es tun“, so Hülsmann.
Die Jacobs University vereine zwei Bildungskonzepte in einer Organisation, betonte ihr neuer Aufsichtsratsvorsitzender Prof. Dr. Antonio Loprieno, Präsident der All European Academies (ALLEA): Bildung im Sinne eines umfassenden Verständnisses der Welt und Ausbildung im Sinne profunder Expertise in einem bestimmten Wissensgebiet. „Als Campus-Universität knüpft sie zudem an die Tradition der englischen oder amerikanischen Colleges von Oxford bis Harvard an.“ Dies sei eine große Besonderheit in der europäischen Hochschullandschaft, so Loprieno, der in seiner Rede zugleich vor dem Vertrauensverlust gegenüber der Wissenschaft warnte: „Es ist ein Paradoxon unseres digitalen Zeitalters: Es gibt immer mehr Studierende und Bildungsinteressierte, aber auch mehr gefälschte Nachrichten und Misstrauen gegenüber der Naturwissenschaft. In Zeiten des schnellsten Fortschritts in der Nanotechnologie oder der personalisierten Medizin glaubt einer der mächtigsten Führer unseres Planeten nicht, dass es so etwas wie den Klimawandel gibt.“ Loprieno rief die Studierenden daher dazu auf, zu Anführern einer neuen Ära digitaler Aufklärung zu werden. „Dies ist eine Aufgabe, auf die Sie das Studium an der Jacobs University in idealer Weise vorbereitet.“
In einer Grußbotschaft hieß auch Bremens Bürgerschaftspräsident Christian Weber die neuen Studierenden an der Jacobs University willkommen. „Dass Sie sich für Bremen entschieden haben, zeichnet uns aus“, so Weber. Mit ihrer Internationalität passe die Jacobs University sehr gut zu Bremen als weltoffener Stadt, betonte Weber, der die Studierenden dazu aufrief, die Vielfalt Bremens zu erkunden und zu entdecken.
„Vor genau einem Jahr habe ich hier gesessen. Die Orientierungswoche war vorbei, und viele Fragen und Zweifel gingen mir durch den Kopf“, erinnerte sich Juliana Nair, Vizepräsidentin der Graduate Student Association an der Jacobs University. Doch die Sorgen der jungen Inderin verflogen schnell: „Man trifft hier Menschen aus den verschiedensten Ländern und kann nicht nur akademisch, sondern auch kulturell unglaublich viel lernen.“ Auch die intensive Betreuung durch Professoren sei ein großes Plus der Jacobs University.
„Ihr werdet eine große Veränderung durchlaufen“, sagte auch Wissenschaftskommunikator Hashem Al-Ghaili. Er graduierte 2013 an der Jacobs University und wurde mit seiner „Science Nature Page“ zu einem Social-Media-Star, dem allein auf Facebook fast 29 Millionen Menschen folgen. „Ihr werdet Herausforderungen erleben, die eure Willensstärke auf eine Probe stellen.“ Umso wichtiger sei es, Widerstände zu überwinden und fest an die eigene Ziele zu glauben. Besonders das Klima wechselseitiger Hilfsbereitschaft, das an der Jacobs University herrsche, sei dabei eine große Unterstützung.
Musikalisch begleitet vom Uni-Chor J-Cappella und Jacobs-Professoren der Rockband „Faculty Noise“ markierte der Auftakt des neuen Akademischen Jahres zugleich den Beginn einer neuen Tradition: Auf der Bühne stellte Uni-Präsident Hülsmann das „Book of Learning“ („Buch des Lernens“) vor, in dem sich künftig alle Professoren, Dozenten und neuen Studierenden, mit ihrer Unterschrift eintragen – als gemeinsame Verpflichtung auf Ambitionen, Regeln und Werte akademischen und sozialen Zusammenlebens.
, Neue Tradition: Das Book of LearningVideo der Eröffnungszeremonie:
https://livestream.com/accounts/7600301/events/8349048
Über die Jacobs University Bremen:
In einer internationalen Gemeinschaft studieren. Sich für verantwortungsvolle Aufgaben in einer digitalisierten und globalisierten Gesellschaft qualifizieren. Über Fächer- und Ländergrenzen hinweg lernen, forschen und lehren. Mit innovativen Lösungen und Weiterbildungsprogrammen Menschen und Märkte stärken. Für all das steht die Jacobs University Bremen. 2001 als private, englischsprachige Campus-Universität gegründet, erzielt sie immer wieder Spitzenergebnisse in nationalen und internationalen Hochschulrankings. Ihre fast 1400 Studierenden stammen aus mehr als 100 Ländern, rund 80 Prozent sind für ihr Studium nach Deutschland gezogen. Forschungsprojekte der Jacobs University werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft oder dem Europäischen Forschungsrat ebenso gefördert wie von global führenden Unternehmen.
Thomas Joppig | Jacobs University Bremen gGmbH
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