Jemen, Pakistan, Deutschland – auf neue Lebensumstände musste sich Hazim Saleem, Student an der Constructor University in Bremen, schon oft einstellen. Eine Konstante gibt es dennoch: Seine Liebe zur Chemie. Jetzt hat er das renommierte Stipendium der August-Wilhelm-von Hofmann-Stiftung der Gesellschaft Deutscher Chemiker erhalten. Und eine Zusage für das Summer Undergraduate Research Programm der New York University gleich dazu.
Er sei einer der besten Studierenden, die er je unterrichtet habe, sagt Dr. Ulrich Kortz, Professor für Chemie, über Hazim Saleem. – Der 20-Jährige studiert in seinem zweiten Jahr an der Constructor University Chemie und Biotechnologie sowie Biochemie und Zellbiologie im Nebenfach. Das Umfeld auf dem Campus sowie die Zusammenarbeit mit Professoren wie Kortz bestätigte Hazims positiven Eindruck der Constructor University: „Ich fühle mich in kleinen Unterrichtsgruppen, wie es sie hier gibt, wohler. Das enge Verhältnis zu den Professor:innen war ein Grund, weshalb ich mich an der Constructor University beworben habe. Ihre Unterstützung ist einfach unglaublich. Sie kümmern sich um dich, sind an deiner Entwicklung und Zukunft interessiert. Ohne ihre Hilfe und ihren Glauben an mich wäre ich nie so weit gekommen.“
Dass Hazim einmal in Bremen studieren, von der Gesellschaft Deutscher Chemiker gefördert und sich an der New York University weiterbilden würde, war ihm nicht in die Wiege gelegt. Einen Großteil seiner Kindheit verbrachte er im Bürgerkriegsland Jemen, wo sein Vater an einer Schule Physik unterrichtete. Als der Krieg eskalierte, verließ seine Familie von einem Tag auf den anderen das Land, sämtliche Besitztümer blieben zurück. In ihrer neuen Heimat Pakistan musste die Familie nochmal anfangen.
Sein Bestes zu geben, ganz unabhängig vom Ergebnis, seine Interessen mit Leidenschaft zu verfolgen, das sei ihm wichtig, betont Hazim. „Ich kann dann zumindest sagen: Ich habe es versucht.“ Diese Haltung prägte auch seine Schulzeit in Pakistan. Dort vertiefte er seine Leidenschaft für Naturwissenschaften, insbesondere für Chemie. So vertrat er sein Land bei der 52. Internationalen Chemie-Olympiade: ein Wettbewerb für Schüler:innen. Damals reifte in ihm auch die Überlegung, eine Karriere in der Chemie anzustreben. „Ob in der Umweltchemie oder in Kombination mit Biotechnologie, das Fach bietet so viele Möglichkeiten“, schwärmt er.
Die Empfehlung eines Freundes führte ihn schließlich nach Bremen an die Constructor University, die sein Studium mit einem Stipendium unterstützt. Hazim ist der älteste von drei Geschwistern und der erste, der im Ausland studiert. Das erste Semester in einem fremden Umfeld war jedoch nicht einfach für ihn. Hazim ist eher zurückhaltend, auch im Kontakt zu anderen. „In neuen Situationen dauert es immer ein wenig, bis sich mein Selbstvertrauen aufgebaut hat,“ erzählt er.
Inzwischen aber fühlt er sich heimisch an der privaten, englischsprachigen Constructor University. "This Must Be The Place" zitiert er seinen Lieblingssong von den Talking Heads. Dass er angekommen ist, zeigt etwa seine Wahl zum Präsidenten der studentischen Society of Natural Sciences. Die Vereinigung veranstaltet Workshops zu verschiedensten Themen, lädt Wissenschaftler:innen zu Vorträgen und Diskussionen ein oder unternimmt gemeinsame Reisen, etwa nach Amsterdam oder Paris. „Ich liebe diese Rolle! Ich mag es, Ideen umzusetzen, neue Menschen kennenzulernen und mit ihnen mein Leben zu teilen“, sagt Hazim, der sich selbst als emotionale Person beschreibt. Auch als Event Manager hat er sich ausprobiert und organisierte das Finale des von Studierenden organisierten Startup-Wettbewerbs „Young Entrepreneur Summit“ (YES).
Und dann ist da noch das Studium: Als wissenschaftliche Hilfskraft unterstützt Hazim Chemie-Professor Ulrich Kortz. Gleich in mehreren Kursen ist er als Tutor aktiv, etwa für „Allgemeine und fortgeschrittene anorganische Chemie" oder "Einführung in die Biotechnologie". Als besonders empfindet er seine Tätigkeit als Lehrassistent für "Kognitive Psychologie". „Dass ich dies in einer Disziplin tun kann, die ich nicht als Fach gewählt habe, ist nicht nur eine großartige Lernerfahrung, sondern auch ein Beweis für die Chancen, die man an der Constructor University bekommt", meint Hazim.
Wohin das führt? Zunächst mal nach New York, so viel ist sicher. Im kommenden Jahr dann wird Hazim Saleem sein Bachelor-Studium abschließen. Was danach kommt, weiß er noch nicht. Gut möglich, dass er in Deutschland bleibt, ihm gefällt es hier. Wohin auch immer sein Weg ihn führt: Hazim wird auch künftig in jedem Moment alles geben. Darauf kommt es ihm schließlich an.
Dieser Text ist Teil der Serie "Faces", in der die Constructor University Studierende, Alumni, Professoren und Mitarbeiter vorstellt.
Über Constructor University:
Eine internationale Gemeinschaft, dynamisch und divers. Akademische Exzellenz, die höchste Standards in Forschung und Lehre gewährleistet. Studierende, die lernen, anhand ihres Wissens und Wissenschaft Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit zu schaffen: Constructor University ist eine private, top-gerankte, englischsprachige Universität. 2001 gegründet, bietet sie auf ihrem Campus mehr als 25 Studiengänge sowie Promotionsstellen an. Das Constructor-Ecosystem umfasst die Constructor University in Bremen und ein Institut im schweizerischen Schaffhausen.
Über 1.800 Studierende aus mehr als 110 Nationen profitieren von einer einzigartigen, interdisziplinären, akademischen Ausbildung mit hohem Praxisbezug. Eine lebendige Unternehmenskultur bereitet junge Fachkräfte auf eine erfolgreiche Karriere und den Eintritt in den globalen Arbeitsmarkt vor. Mit über 6.000 Alumni weltweit wächst unsere Gemeinschaft zudem stetig.
Die forschungsorientierten Projekte der Fakultät werden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft und das EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation gefördert, wie auch von weltweit führenden Unternehmen.
Das Constructor-Ecosystem profitiert von Partnerschaften mit hochrangigen Universitäten wie Carnegie Mellon, der Universität Genf oder der National University of Singapore School of Computing sowie mit Technologieunternehmen wie Anisoprint, JetBrains und ChemDiv.
Constructor ist eine globale Institution, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die wichtigsten Herausforderungen der Gegenwart anhand von Wissenschaft, Bildung und Technologie zu lösen. Neben der Universität in Bremen und einem Institut in Schaffhausen (Schweiz) stützt sich das Ecosystem auf mehrere, for-profit Unternehmen, die technologische Infrastrukturen, Programme für lebenslanges Lernen, Beratungsdienste und Finanzierung anbieten.